museum in progress
Hofmühlgasse 17/2/25, Wien 1060, at
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„museum in progress“ wurde im Jahr 1990 in Wien gegründet. Die Gründungsidee stammte von Kasper König, einem international renommierten Kurator, und wurde gemeinsam mit dem österreichischen Kunsthistoriker und Kurator Peter Weibel sowie dem Medienkünstler Georg Schöllhammer weiterentwickelt. Ziel war es, das klassische Konzept eines Museums radikal zu überdenken und neue Wege der Kunstvermittlung zu beschreiten – jenseits traditioneller Ausstellungsräume.

„museum in progress“ positionierte sich von Beginn an als „Museum ohne Wände“, das Kunst nicht im White Cube, sondern in alltäglichen Medienräumen wie Zeitungen, Fernsehen, Plakatflächen, Flugzeugen oder Online-Plattformen sichtbar macht. Diese Strategie beruht auf der Überzeugung, dass Kunst nicht nur in musealen Kontexten, sondern auch im öffentlichen Raum eine transformative Kraft entfalten kann.

Inhaltlich ist „museum in progress“ der Gegenwartskunst verpflichtet und operiert im Kontext der Postmoderne und der Medienkunst. Es bewegt sich an der Schnittstelle zwischen bildender Kunst, Architektur, Theorie, Film, Design und neuen Medien. Die Projekte sind häufig interdisziplinär angelegt und verbinden künstlerische Statements mit gesellschaftspolitischen Fragestellungen.

Zahlreiche international bekannte Künstlerinnen und Künstler haben im Laufe der Jahre mit museum in progress zusammengearbeitet. Dazu zählen unter anderem Jenny Holzer, Lawrence Weiner, Gerhard Rühm, Franz West, VALIE EXPORT, Olafur Eliasson, Anna Jermolaewa und Dan Perjovschi. Die Auswahl der Künstler reflektiert die programmatische Ausrichtung auf konzeptuelle, kritische und ortsspezifische Kunst.

Der Stil der Projekte ist experimentell, medienübergreifend und oft politisch aufgeladen. Viele der Arbeiten entstanden in Zusammenarbeit mit Medienpartnern wie der Tageszeitung Der Standard, der AUA, dem ORF oder urbanen Werbeflächenanbietern. Kunstwerke wurden so Teil des Alltags, sichtbar auf Flugzeugsitzlehnen, Plakaten oder Zeitungsseiten – ein bewusst gesetzter Kontrast zur Exklusivität klassischer Museumskontexte.

Heute wird „museum in progress“ von Katharina Schendl und Alois Herrmann geleitet. Beide setzen die Vision fort, Kunst und Gesellschaft über innovative Formate zu verbinden. Das Archiv der Institution ist online zugänglich und umfasst Hunderte Projekte, die als digitale Sammlungsobjekte weiterhin wirken und dokumentieren, wie Kunst über mediale Verbreitung neue Räume und Rezipientenkreise erschließen kann.

„museum in progress“ ist somit mehr als eine Institution – es ist eine Haltung, ein Laboratorium für zeitgenössische Kunstvermittlung und ein Paradebeispiel für die Demokratisierung von Kunst.