"Wenn du Menschen in Farbe fotografierst, dann fotografierst du ihre Kleidung. Wenn du sie in schwarz-weiß fotografierst, dann fotografierst du ihre Seelen." Ted Grant (1913-2006) 

Schwarzweißfotografie: Entwicklung und Bedeutung

Überblick

Schwarzweißfotografie, die Darstellung von Bildern in verschiedenen Graustufen, ist eine der ältesten Formen der Fotografie. Trotz der Fortschritte in der Farbfotografie bleibt sie wegen ihrer zeitlosen Qualität und ihrer Fähigkeit, Textur, Form und Licht hervorzuheben, weiterhin beliebt.

Frühe Entwicklungen

  • Daguerreotypie (1839): Erfunden von Louis Daguerre, war dies das erste kommerziell erfolgreiche fotografische Verfahren. Daguerreotypien waren detaillierte Bilder auf versilberten Kupferplatten.
  • Kalotypie (1841): William Henry Fox Talbot entwickelte dieses Verfahren, das Papiernegative verwendete und somit das Erstellen von Abzügen ermöglichte.
  • Nassplattenverfahren (1851): Frederick Scott Archer führte das Kollodium-Verfahren ein, das zu schärferen und detaillierteren Bildern führte und bis in die 1880er Jahre dominierte.

Technologische Fortschritte

  • Trockene Gelatineplatten (1871): Richard Leach Maddox erfand diese Platten, die einfacher zu handhaben waren und die Fotografen von der Notwendigkeit befreiten, eine Dunkelkammer vor Ort zu haben.
  • Rollfilm (1888): George Eastman revolutionierte die Fotografie mit der Einführung des Rollfilms und der Kodak-Kamera, die Fotografie zugänglicher machte.
  • 35mm Film (1925): Die Einführung der Leica-Kamera machte die 35mm-Fotografie populär und ermöglichte flexiblere und mobilere Fotografietechniken.

Bedeutung und Einfluss

  • Ästhetische Qualität: Schwarzweißfotografie betont Kontrast, Form und Textur, wodurch eine besondere Dramatik und Intensität entsteht.
  • Zeitlosigkeit: Schwarzweißbilder wirken oft zeitlos und universell, da sie sich nicht auf die Farbwahrnehmung des Betrachters verlassen.
  • Konzentration auf das Wesentliche: Ohne die Ablenkung durch Farben kann der Betrachter sich stärker auf Komposition, Licht und Ausdruck konzentrieren.

Berühmte Fotografen und Werke

  • Ansel Adams: Bekannt für seine großformatigen Schwarzweiß-Landschaftsfotografien des amerikanischen Westens, insbesondere des Yosemite-Nationalparks.
  • Henri Cartier-Bresson: Pionier des Fotojournalismus und der Straßenfotografie, bekannt für seine Fähigkeit, den „entscheidenden Moment“ einzufangen.
  • Dorothea Lange: Ihre Fotografien während der Great Depression, wie „Migrant Mother“, sind ikonische Dokumentationen menschlichen Leids und Durchhaltevermögens.
  • Robert Frank: Sein Buch „The Americans“ zeigt eindrucksvolle Schwarzweiß-Fotografien, die das Leben in den USA der 1950er Jahre dokumentieren.
  • Sebastião Salgado: Bekannter zeitgenössischer Fotograf, dessen Schwarzweißbilder soziale und ökologische Themen weltweit beleuchten.

Museen und Galerien

  • Museum of Modern Art (MoMA), New York: Beherbergt eine umfangreiche Sammlung klassischer und moderner Schwarzweißfotografien.
  • International Center of Photography (ICP), New York: Präsentiert Ausstellungen und bewahrt bedeutende Werke der Schwarzweißfotografie.
  • The J. Paul Getty Museum, Los Angeles: Zeigt historische und zeitgenössische Schwarzweißfotografien in seinen Ausstellungen.
  • Victoria and Albert Museum, London: Besitzt eine umfassende Sammlung fotografischer Werke, darunter viele bedeutende Schwarzweißfotografien.

Zitat

„Schwarzweiß ist die Farbe der Fotografie. Um die Dinge wirklich dramatisch zu sehen, sehe ich sie in Schwarzweiß.“ - Robert Frank

Dieses Zitat von Robert Frank betont die kraftvolle Wirkung der Schwarzweißfotografie und ihre Fähigkeit, Dramatik und Intensität in Bildern zu erzeugen.

Résumé

Die Schwarzweißfotografie hat eine tiefe und bleibende Wirkung auf die Kunstwelt und das visuelle Erzählen. Trotz des Fortschritts in der Farbfotografie bleibt sie wegen ihrer einzigartigen ästhetischen Qualitäten und ihrer Fähigkeit, universelle und zeitlose Bilder zu schaffen, weiterhin relevant. Sie ist ein unverzichtbares Werkzeug für Künstler und Dokumentaristen, um die Essenz ihrer Motive einzufangen.

Elfriede Mejchar aus der Serie Simmeringer Heide und Erdberger Mais, 3. Franzosengraben, 1967-76
Ohne Titel, a.d.S. Diary, 2001 . Courtesy Galerie Barbara Weiss, Berlin
Agnes Schulz, Ruth Cuno und Leo Frobenius in der Sahara, Libyen, 1932
© Sabine Bitter und Helmut Weber, Boulevards, Banlieues #3 (Vancouver/Belgrade), aus der Serie Boulevards, Banlieues and Other Samples of Decorated Histories), 2007 © Courtesy Sabine Bitter und Helmut Weber
AUSSTELLUNG: Liebhaberei der Millionäre. Der Wiener Camera-Club um 1900, 22. Februar bis 10. Mai 2019
Katja Flint Cup Jasna, 2018 © Katja Flint
© Alix Marie, Courtesy: Roman Road, London
Antanas Sutkus, Marathon on Universitetas Street. Vilnius, 1959 Courtesy: Galerie argus fotokunst, © Antanas Sutkus / VG Bild-Kunst, Bonn 2019.
Verzeihen Sie die schlechte Schrift! Es ist ½ 4 h früh!“ 47a
Britta, 1983 (c) Günter Rössler/Kirsten Schlegel
Hama Noria-Orontes, 1960 Courtesy und © Estate Yvonne v.
Fotografie von Nooshin Shafiee © Nooshin Shafiee
Eva Besnyö, Sommerhaus in Groet, Nordholland, 1934, Silbergelatine © Eva Besnyö / MAI