Rembrandt Harmensz van Rijn war einer der größten Maler und Radierer des Barocks und ein führender Künstler des sogenannten Goldenen Zeitalters der Niederlande. Er ist bekannt für seine meisterhaften Porträts, Landschaften und historischen Szenen sowie für seine innovative Verwendung von Licht und Schatten, die seine Werke besonders dramatisch und emotional machen.
Geboren und Verstorben
Geboren: 15. Juli 1606 in Leiden, Niederlande
Verstorben: 4. Oktober 1669 in Amsterdam, Niederlande
Biografie
Rembrandt wurde 1606 in Leiden geboren, als Sohn eines wohlhabenden Müllers. Nach seiner Grundausbildung begann er mit dem Studium der Malerei bei Jacob van Swanenburgh in Leiden und später bei Pieter Lastman in Amsterdam, der ihn mit dem italienischen Stil und der Historienmalerei bekannt machte. Schon früh zeigte Rembrandt außergewöhnliches Talent, und er gründete schnell seine eigene Werkstatt in Leiden.
Rembrandt zog 1631 nach Amsterdam, wo er großen Erfolg mit seinen Porträts und Historiengemälden erzielte. Eines seiner frühesten Meisterwerke war "Die Anatomie des Dr. Tulp" (1632). In den 1630er Jahren heiratete er Saskia van Uylenburgh, die aus einer wohlhabenden Familie stammte und ihm sowohl künstlerische als auch finanzielle Unterstützung bot. Saskia war Modell für viele seiner Werke.
Obwohl Rembrandt finanziellen Erfolg und Ruhm erlangte, führte eine Kombination aus unklugen Investitionen und persönlicher Tragödien zu seinem finanziellen Ruin. Saskia starb 1642, und in den folgenden Jahren verlor Rembrandt sein Vermögen. Trotz dieser Schwierigkeiten setzte er seine künstlerische Arbeit fort und schuf einige seiner tiefsten und ausdrucksstärksten Werke, insbesondere in seinen späten Jahren.
Schüler von
Rembrandt studierte zunächst bei Jacob van Swanenburgh in Leiden und später bei Pieter Lastman in Amsterdam. Lastman war bekannt für seine biblischen und historischen Szenen, und seine Arbeit hatte einen tiefen Einfluss auf Rembrandts eigene Historienmalerei.
Schüler und Werkstatt
Rembrandt hatte eine große Werkstatt in Amsterdam, in der er viele Schüler und Assistenten ausbildete, darunter einige, die selbst bedeutende Maler wurden:
Ferdinand Bol
Govert Flinck
Carel Fabritius
Gerbrand van den Eeckhout
Diese Künstler wurden von Rembrandts Stil beeinflusst, entwickelten jedoch jeweils ihre eigenen Wege in der Kunst.
Museen und Galerien
Rembrandts Werke befinden sich in den renommiertesten Museen weltweit:
Rijksmuseum (Amsterdam): Die Nachtwache, Die Judenbraut
The Louvre (Paris): Bethsabé im Bade
The Metropolitan Museum of Art (New York): Aristotle with a Bust of Homer
National Gallery (London): Selbstporträt im Alter von 34 Jahren
Mauritshuis (Den Haag): Die Anatomie des Dr. Tulp
The Hermitage (St. Petersburg): Danaë
Frauen und Männer in Rembrandts Leben
Rembrandts erste Ehefrau war Saskia van Uylenburgh, die ihn nicht nur inspirierte, sondern ihm auch finanzielle Stabilität verlieh. Nach ihrem Tod trat Hendrickje Stoffels in sein Leben, eine langjährige Gefährtin und Mutter seines letzten Kindes, Cornelia.
Rembrandts Beziehung zu seinen Schülern und Werkstattmitarbeitern war ebenfalls bedeutend. Er bildete eine Reihe erfolgreicher Maler aus, von denen viele nach ihrer Lehrzeit ihren eigenen Ruhm erlangten.
Musik
Es gibt keine direkte Verbindung zwischen Rembrandt und Musik, aber seine Werke haben einen dramatischen und erzählerischen Charakter, der oft mit den komplexen Kompositionen der Barockmusik verglichen wird. Die Lichtführung und Emotionalität seiner Werke erinnern an die Dynamik der Musik dieser Zeit.
Auktionen und Höchste Preise
Rembrandts Werke erzielen bei Auktionen Spitzenpreise, obwohl seine Hauptwerke in Museen und nationalen Sammlungen bleiben. Eines der teuersten Werke, das je verkauft wurde, ist "Porträt von Maerten Soolmans und Oopjen Coppit" (1634), das 2016 für 160 Millionen Euro gemeinsam vom Louvre und dem Rijksmuseum erworben wurde. Der höchste Preis für ein Rembrandt-Gemälde auf einer Auktion wurde 2009 erzielt, als sein Werk "Porträt von Jan Six" für über 33 Millionen US-Dollar verkauft wurde.
Bekannte Werke
Zu den berühmtesten Werken von Rembrandt zählen:
"Die Nachtwache" (1642): Ein monumentales Gruppenporträt, das im Rijksmuseum in Amsterdam ausgestellt ist.
"Die Anatomie des Dr. Tulp" (1632): Ein Werk, das den Höhepunkt der frühen Karriere Rembrandts markiert.
"Selbstporträts": Rembrandt ist bekannt für seine Serie von Selbstporträts, die sein künstlerisches und persönliches Leben dokumentieren.
"Die Judenbraut" (um 1665): Ein emotional geladenes Porträt eines Paares, das im Rijksmuseum ausgestellt ist.
"Die Staalmeesters" (1662): Ein Gruppenporträt der Amsterdamer Tuchmacherzunft, das seine meisterhafte Darstellung von Licht und Raum zeigt.
Kritik
Rembrandt war zu seiner Zeit einer der führenden Künstler in den Niederlanden, aber nach seinem finanziellen Ruin und Tod geriet er eine Zeit lang in Vergessenheit. Im 19. Jahrhundert erlebte sein Werk jedoch eine Renaissance, und er wurde als einer der größten Maler der westlichen Kunstgeschichte anerkannt.
Vincent van Gogh schrieb über Rembrandt: "Rembrandt ist so ergreifend, dass es mir manchmal vorkommt, als wären seine Gemälde nicht aus Farbe, sondern aus Fleisch und Blut."
Bücher und Kataloge
Es gibt viele Bücher und Ausstellungskataloge über Rembrandt:
"Rembrandt: The Painter at Work" von Ernst van de Wetering: Ein detaillierter Einblick in die Techniken und Methoden Rembrandts.
"Rembrandt: His Life, His Paintings" von Gary Schwartz: Eine umfassende Biografie über den Künstler und sein Werk.
"Rembrandt: The Complete Paintings" von Volker Manuth: Ein Katalog, der alle bekannten Gemälde Rembrandts umfasst.
Zitat
Ein berühmtes Zitat von Rembrandt selbst lautet: "Ohne Linien, aber mit Massen des Lichts und des Schattens werde ich malen."
Dieses Zitat zeigt seine Hingabe zur Kunst der Lichtführung, die in vielen seiner Gemälde deutlich sichtbar ist.
Rembrandt bleibt eine Schlüsselfigur in der Geschichte der Kunst, nicht nur wegen seiner meisterhaften Technik, sondern auch wegen seiner tiefen psychologischen Einblicke in seine Figuren und seiner Fähigkeit, komplexe menschliche Emotionen zu vermitteln.