Gustav Klimt: „Studie eines alten Mannes mit Efeukranz“  Fotocredit:  Auktionshaus im Kinsky Gustav Klimt: „Studie eines alten Mannes mit Efeukranz“ Fotocredit: Auktionshaus im Kinsky - Mit freundlicher Genehmigung von: imkinsky

Was: Presse

Wann: 10.04.2013

MEISTERWERKE-AUKTION IM KINSKY: Expertenstreit über die Zuordnung eines Klimt-GemäldesWien, 10. April 2013; Gustav oder Ernst Klimt? Wer ist der Schöpfer des am 23. April im Zuge der Meisterwerke-Auktion im Kinsky zur Versteigerung gelangenden Werkes „Studie eines alten Mannes mit Efeukranz“? Ein seit Jahrzehnten verschollenes Gemälde sorgt für heftige Diskussionen unter…
MEISTERWERKE-AUKTION IM KINSKY: Expertenstreit über die Zuordnung eines Klimt-GemäldesWien, 10. April 2013; Gustav oder Ernst Klimt? Wer ist der Schöpfer des am 23. April im Zuge der Meisterwerke-Auktion im Kinsky zur Versteigerung gelangenden Werkes „Studie eines alten Mannes mit Efeukranz“? Ein seit Jahrzehnten verschollenes Gemälde sorgt für heftige Diskussionen unter den höchstrangigen Klimt-Experten.

Als einer der Höhepunkte im Wiener Auktionsgeschehen kündigt sich die große Meisterwerke-Auktion im Kinsky an, finden sich doch zahlreiche Objekte großer Meister im Auktionskatalog der 95. Auktion. Besondere Aufmerksamkeit zieht das Gemälde „Studie eines alten Mannes mit Efeukranz“, entstanden zwischen 1888 und 1890, auf sich. Unter den Klimt-Experten ist ein Streit darüber entbrannt, von welchem der Klimt-Brüder Gustav oder Ernst das Werk tatsächlich stamme, von Ernst oder von Gustav. In den Werkverzeichnissen von Johannes Dobai, Tobias Natter und Alfred Weidinger wird Gustav Klimt als Urheber des Kunstwerks angegeben. Vor kurzem hat jedoch Alfred Weidinger, Vizedirektor des Museums Österreichische Galerie Belvedere, seine ursprüngliche Ansicht revidiert. Er nimmt nun den Standpunkt ein, es handle sich um ein Werk Ernst Klimts und verweist einerseits darauf, dass das Bild in der Verlassenschaft von Ernst Klimt aufscheint. Andererseits führt er als „Beweis“ für seine Ansicht den Vergleich mit einem weiteren Gemälde „Pan und Psyche“ an. In einem Schreiben an das Auktionshaus im Kinsky erklärt Weidinger, dass er seine ursprüngliche Zuschreibung des Gemäldes im Werkverzeichnis korrigieren werde.

Zuvor hatte das Auktionshaus im Kinsky die beiden hochrangigen Klimt-Experten Dr. Hansjörg Krug und Dr. Marian Bisanz-Prakken um Begutachtung des Bildes ersucht. Beide bestätigten die in den Werkverzeichnissen vertretene Ansicht, das Porträt stamme von Gustav Klimt.Da Alfred Weidinger allerdings die Qualifikation der beiden Experten in Zweifel gezogen hat, bat man schließlich auch Herrn Dr. Herbert Giese, den zweifellos größten Experten für Fragen der Abgrenzung von Werken der drei Mitglieder der Künstlerkompanie, Franz Matsch, Ernst Klimt und Gustav Klimt, um eine Begutachtung. Auch sein Urteil ist eindeutig ausgefallen: Es handelt sich um ein Gemälde Gustav Klimts. Von Ernst Klimt könnte allenfalls ein Entwurf stammen. Es sei im Rahmen der Künstlerkompanie aber nichts Ungewöhnliches gewesen, dass eines der Mitglieder den Entwurf eines anderen ausgeführt hat.

Der Schätzpreis des Gemäldes aus Privatbesitz liegt zwischen € 70.000,- und € 140.000,-. Das Auktionshaus im Kinsky wird im Zuge der Auktion auf die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Experten hinweisen. Auch von Ernst Klimt gelangt ein Werk zur Auktion: „Zwei betende Mädchen“ aus dem Jahr 1887 mit einem Schätzpreis von € 50.000,- bis € 100.000,-.

Tags: Gustav Klimt, Kunstexperten, Wien