Am Montag, den 26. Mai 2025, um 18:30 Uhr wird in Raum M20 am Schillerplatz 3, 1010 Wien, eine Lecture Performance mit dem Titel „Frontier, Border and No Man's Land“ stattfinden. Der international renommierte Künstler Lee Kai Chung wird seine künstlerisch-forschende Praxis präsentieren, die sich mit der Verflechtung von Geopolitik, Kolonialität und deren affektiven Auswirkungen auseinandersetzt.

Die Veranstaltung wird im Rahmen der Reihe „Diaspora Kitchen“ vom Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften organisiert und von Noit Banai, Professor of Diaspora Aesthetics, kuratiert. Die Lecture Performance gehört zu einer Serie von Veranstaltungen, die aktuelle künstlerische und theoretische Zugänge zu transkulturellen und diasporischen Themen in den Mittelpunkt stellen.

Lee Kai Chung lebt und arbeitet in London, UK. Seine künstlerische Praxis wurzelt in frühen Untersuchungen postkolonialer Archivsysteme und deren Rolle in der Historiografie. Dabei hat er eine eigene Archiv-Methodologie entwickelt, die interdisziplinäre, forschungsbasierte kreative Praktiken wie critical fabulation, Publishing, Archivierung und öffentliche Vermittlung umfasst.

„Lee Kai Chung performs artistic research on the entanglement of geopolitics, coloniality and its affective fallout.“ Dieser programmatische Satz charakterisiert Lees Arbeit, die sich an der Schnittstelle von Kunst, Geschichte und politischer Theorie bewegt.

Seit 2017 verfolgt Lee ein ambitioniertes Projekt: eine Hexalogie forschungsbasierter, praxisorientierter Werke zum Thema „Displacement“. Ausgehend von einem tiefgreifenden Verständnis menschlicher Migration und materieller Ströme im Schatten kolonialer Machtstrukturen, untersucht er die Wirkkraft von Displacement. Dabei erweitert er den Begriff auf affektive, anakrone, transgenerationale und geopolitische Dimensionen menschlicher Bedingungen, die in den eurasischen Problemhorizont verwoben sind.

„Based on the understanding of human migration and material flow in the shadow of the colonial matrix of power, the projects scrutinise the agency of Displacement, expand the perception of the notion to affective, anachronic, transgenerational and geopolitical aspects of human conditions entangled in Eurasian problematics.“

Für seine herausragende Arbeit wurde Lee mehrfach ausgezeichnet. Im Jahr 2024 erhielt er ein Doktorandenstipendium des Arts and Humanities Research Council (AHRC) im Rahmen des CHASE-Konsortiums in Südostengland. Im selben Jahr wurde er mit dem Preis des 18. Busan International Video Art Festival ausgezeichnet. Bereits 2023 erhielt er eine Honourable Mention bei der Sharjah Biennale 15 und beim Taoyuan International Art Award. 2022 wurde ihm das Robert Gardner Fellowship in Photography vom Peabody Museum of Archaeology and Ethnology der Harvard University verliehen. Weitere Ehrungen umfassen das Altius Fellowship des Asian Cultural Council (2020), den Preis für junge Künstler im Bereich Bildende Kunst des Hong Kong Arts Development Council (2018) sowie die WMA Commission zum Thema Transition (2017).

„Frontier, Border and No Man's Land“ verspricht ein eindrucksvolles Erlebnis künstlerischer Forschung, das Fragen der Erinnerung, Mobilität und geopolitischen Zugehörigkeit in einem experimentellen Format verhandelt. Für Kunstinteressierte, Theoretikerinnen und Forscher ist diese Lecture Performance ein unverzichtbares Ereignis im Wiener Kulturkalender 2025.

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