Bei der Auktion von Christie’s in New York wurde ein neues Kapitel in der Geschichte weiblicher Kunst geschrieben: Marlene Dumas, eine der bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen, erzielte mit ihrem Gemälde „Miss January“ einen Rekordpreis. Das Werk aus dem Jahr 1997 wurde für umgerechnet 12,2 Millionen Euro (13,6 Millionen Dollar) verkauft – der höchste jemals bei einer Auktion erzielte Preis für ein Werk einer lebenden Künstlerin.Den Zuschlag erhielt ein anonymer Telefonbieter, wie Christie’s mitteilte. Das Werk zeigt eine stehende Frau, von der Hüfte abwärts nackt, lediglich mit einer einzelnen rosa Socke bekleidet. Der Körper wirkt offen, verletzlich, aber zugleich bestimmt – eine der markantesten Darstellungsweisen im Werk der südafrikanisch-niederländischen Künstlerin, deren Themen oft um Identität, Intimität und politische Körperlichkeit kreisen.
Marlene Dumas, geboren 1953 in Kapstadt, zählt zu den einflussreichsten Malerinnen der Gegenwart. In den 1980er-Jahren wurde sie für ihre expressiven Porträts bekannt, die häufig auf Fotografien beruhen, aber durch malerische Umdeutungen eine tiefere emotionale Dimension erhalten. Ihre Figuren sind meist weiblich, oft nackt, dabei jedoch nie voyeuristisch, sondern kraftvoll, rätselhaft und psychologisch aufgeladen.
Mit dem Verkauf von „Miss January“ übertraf Dumas den bisherigen Rekord von Jenny Saville, deren Werk „Propped“ 2014 bei Sotheby’s in London für rund 11,1 Millionen Dollar verkauft wurde.
In einem Interview sagte Dumas einmal: „Painting is about the trace of the human touch. It is about the skin of a surface.“ (Quelle: Marlene Dumas in einem Gespräch mit Dominic van den Boogerd, veröffentlicht in „Sweet Nothings: Notes and Texts“, 1998).
Dieser neue Rekordpreis bei Christie’s ist nicht nur ein Meilenstein für Marlene Dumas, sondern auch ein bedeutendes Signal für den Stellenwert von Künstlerinnen auf dem internationalen Kunstmarkt. Ihre Arbeiten – zugleich sinnlich, politisch und existenziell – zeigen, wie intensiv Malerei auch im 21. Jahrhundert den Menschen und seine Fragilität erfassen kann.
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