Die polnische Kunstkritikerin und Historikerin Monika Branicka und der Kunstheoretiker Bazon Brock tragen die für die Gegenwart brisantesten Beispiele aktionistischen Terrors der Nähe und des Widerstands dagegen vor. Beginnend mit der Verpflichtung zur Verbreitung des Islam im 7. Jahrhundert und den damit korrespondierenden Aufrufen zu Kreuzzügen der Christen „deus lo vult“. Äußerst bemerkenswert ist, dass die Formen der Verweigerung des aktionistischen Mitmachens nicht mehr öffentlich, also politisch gewürdigt werden, sondern als privatistischer Ausstieg diskreditiert sind.PATHOS DER NÄHEBAZON BROCK im WAM Wiener Aktionismus MuseumDonnerstag, 03. April 2025, 18:00 UhrWeihburggasse 26, 1010 Wien
Anmeldung wieneraktionismus.at
AKTUELLE AUSSTELLUNG NOCH BIS 27. Juli 2025VIER AKTIONEN. Günter Brus, Silber, Otto Muehl, Malaktion Nr. 11, mama und papa, Herman Nitsch, 3. Aktion (Fest des psychophysischen Naturalisms, Rudolf Schwarzkogler, 4. Aktion.
Fotografisch festgehalten und dokumentiert wurden die vier Aktionen von verschiedenen Fotograf:innen. Das nimmt die Ausstellung zum Anlass und beleuchtet speziell die Rolle der Fotografie als elementarischen und immanenten Teil der Aktionen. Eine Gegenüberstellung der unbeschnittenen und beschnittenen Fotosujets zeigt auf, wie stark die vier Hauptprotogonisten die Ausschnitte des fotografischen Rohmaterials mitgestimmt haben. Die Verwendung letzterer durch die Künstler – etwa für Collagen, aber auch als Motive für Einladungskarten – geben Aufschluss in das bildhafte Denken von Günter Brus, Otto Muehl, Herman Nitsch und Rudolf Schwarzkogler.Die bei den Aktionen entstandenen bewegten Bilder wiederum werden zeigen, dass die Filmer:innen – anders als die Fotograf:innen – dem Wunsch von Brus, Muehl, Nitsch und Schwarzkogler nach möglichst dokumentarischer Wiedergabe ihrer Aktionen nicht entsprochen haben.