Internationale Top-Zuschläge prägten 2023: Osman Hamdi Beys Gemälde Ein Blick in den Spiegel rangiert an der Spitze…
Internationale Top-Zuschläge prägten 2023: Osman Hamdi Beys Gemälde Ein Blick in den Spiegel rangiert an der Spitze…
Internationale Top-Zuschläge prägten 2023: Osman Hamdi Beys Gemälde Ein Blick in den Spiegel rangiert an der Spitze der Verkaufscharts. Die Darstellung einer jungen Dame in opulentem Interieur wurde in der Frühjahrsauktion Gemälde des 19. Jahrhunderts für 1,275 Millionen Euro versteigert. Ein Spitzenpreis von 520.000 Euro wurde für ein venezianisches Genrebild des Malers Eugen von Blaas erzielt.
ZEITGENOSSENGroßes Bieterinteresse - via Live Bidding - und eine hervorragende Verkaufsquote bestimmten die Auktionen Moderne und Zeitgenössische Kunst. Mit 875.000 Euro reüssierte ein mattschwarzes Concetto Spaziale (Raumkonzept) Lucio Fontana. Die seltene, vierteilige Kugelschreiber-Arbeit von Alighiero Boetti, non parto non resto wurde mit 650.000 Euro honoriert. Italienische Kunst stand insgesamt hoch im Kurs, so etwa Emilio Vedovas abstraktes Bild Per la Spagna, Enrico Castellanis Superficie bianca von 1983 oder Salvos La Valle (€ 416.000, € 429.000, € 390.000).
Es war auch ein Jahr für Zero-Urgestein Hans Mack: Auf eine knappe halbe Million Euro (€ 494.000) hochgesteigert wurde die frühe, 1965 entstandene Pastellarbeit Quartett. Seine ebenfalls das Farbspektrum des Lichts thematisierende, unbetitelte Leinwand erreichte hervorragende 452.000 Euro, seine Schwarzen Berge 367.250 Euro.
REKORDEMit 182.000 Euro honoriert wurde die Burgundy Mouse 2 von 2014, ein Rekordpreis für ein Gemälde von Gottfried Helnwein. Auch 2023 gab es weitere Weltrekorde, unter anderem für eine Arbeit des Arte-Povera-Pioniers Piero Gilardi (€ 136.500).
Hervorragende Preise erzielte auch österreichische Kunst: 202.800 Euro erreichte eine für die international renommierte Künstlerin Martha Jungwirth typische „seismographische“ Arbeit auf Karton. Starke Nachfrage herrschte unter anderem für Werke von Franz West, Otto Zitko, Arnulf Rainer oder Hermann Nitsch.
KÜHL UND MODERNDie österreichische Moderne punktete neben Highlights wie Klimt-Werken aus der Sammlung Otto Glaser und Tirol-Motiven von Alfons Walde auch mit Franz Sedlacek: Der Zauberer und der Harlekin ging für 309.400 Euro in neuen Besitz über.
Die Nähe zur distanziert unterkühlten Bildsprache jener Zeit verbindet Sedlacek mit Arbeiten des deutschen, am Bauhaus ausgebildeten Industriemalers Carl Grossberg. Dessen unbetitelte Gebäudeansicht markiert mit 221.000 Euro das zweithöchste Auktionsergebnis für ein Werk dieses Künstlers. Für das 1904/05 entstandene Ölbild von Alexej von Jawlensky, einen gedeckten Tisch darstellend, wurden 706.250 Euro ausgelegt. Zwei Ergebnisse von Gemälden des Giorgio de Chirico ließen aufhorchen: 286.000 Euro für eine Venus, knapp 300.000 Euro für eine Venedig-Ansicht.
ALTMEISTERINEine der seltenen Frauen in der Altmeisterwelt stand im Mittelpunkt der Frühjahrsauktion. Mit 624.000 Euro konnte das Gemälde Judith und Holofernes von Fede Galizia seine Erwartungen verdoppeln. Das bisher unbekannte Meisterwerk von musealer Qualität ist eine wichtige, signierte Wiederentdeckung dieser Künstlerin.
AUS PRIVATEN SAMMLUNGEN – VON WIEN BIS ZUM WELTALLHöchst erfolgreich versteigert wurden österreichische Privatsammlungen, unter anderem das Interieur einer Wiener Villa und eine steirische Sammlung. Ebenso bestens vermittelt wurden internationale Kollektionen, darunter die exzellente Fotokollektion des Pariser Weltraumhistorikers Victor Martin-Malbouret mit raren Vintage-Aufnahmen der NASA aus der Zeit der frühen Raumfahrt. Ebenfalls auktioniert wurde eine Auslese an klassizistischen Möbeln des renommierten Händlers Otto von Mitzlaff sowie die Gemäldesammlung Schloss Langenstein.
Funkelndes Highlight der bei den überaus erfolgreich Juwelen-Auktionen: ein für 455.000 Euro versteigerter seltener Kaschmir-Saphir mit knapp 14 ct.
FOKUS ONLINE UND ZEITGENÖSSISCHE KUNSTDie Popularität von Online-Auktionen ist weiter ungebrochen. So steht der kontinuierliche Ausbau der digitalen Aktivitäten neben dem Ausbau der Sparte Moderne und zeitgenössische Kunst weiter auf der Agenda des größten Auktionshauses im deutschsprachigen Raum.
Im Frühjahr feierte das Dorotheum 20 Jahre Düsseldorf, im Herbst beging auch die Münchener Repräsentanz ihr 20-jähriges Jubiläum. Mit dem 2022 eröffneten Standort in Hamburg zeigt das Dorotheum in Deutschland seine Präsenz. Kunstmarkt-Profi Bernhard Brandstätter verstärkt nun in seiner Funktion als Head of Modern and Contemporary Art diesen bedeutenden Auktionsbereich.
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