„Dieses Rekordergebnis ist vor allem Folge unserer Strategie: Wir setzen auf Qualität, Internationalität und Service“, so Robert Ketterer, Auktionator und Inhaber von Ketterer Kunst. Er erklärt: „Externe Faktoren wie der Brexit und die Niedrigzinsen haben uns zusätzlich Aufwind gegeben. Den Erfolg unserer Auktionen verdanken wir jedoch in erster Linie den erstklassigen Einlieferungen und dem Vertrauen unserer Kunden.“
Bereits Ende November startete die Abteilung Wertvolle Bücher mit einem starken Auftritt in das zweite Halbjahr. Nun überzeugte die Kunst des 19.-21. Jahrhunderts. Allein der Erlös der Abendauktion lag hier bei über € 30 Millionen*. Das enstpricht einem Anstieg von fast 10% und dies sogar bei 35% weniger Objekten. Mit einer Verkaufsquote nach Losen von 92% liegen wir auch Ende diesen Jahres und damit kontinuierlich über 90%.
Das Bietgeschehen wurde von deutschen und internationalen Privatsammlern bestimmt. Der Saal war unter Einhaltung der aktuellen Coronaregeln voll besetzt. Telefonisch, schriftlich und viele online abgegebene Gebote gaben den Ton an. “Sie hoben die Ergebnisse für Künstler von Weltrang auf internationales Höchstniveau”, so Robert Ketterer. “Anwesende Insider schwärmten, dass dies Ergebnisse wie in London und New York seien.” Ein regiegeführter Livestream übertrug das Geschehen in alle Welt, so dass man auch bequem am Bildschirm mitfiebern konnte, als die Top-Lose zum Aufruf kamen:
Überraschender Star des Abends war Albert Oehlens monumentales „Triptychon“ (Los 243), das mit € 1.500.000 zum Aufruf kam und vor allem Sammlerherzen in Deutschland und der Schweiz höher schlagen ließ. Erst nach zähem Ringen um das wichtige Programmbild aus der Zeit des Übergangs von der Figuration zur Abstraktion brachte das erlösende Gebot von € 3.600.000* eines niederländischen Privatsammlers den regen Wettbewerb im Netz und an den Telefonen zum Erliegen. Damit versteigerte Ketterer Kunst nicht nur erstmals ein Werk über der € 3 Millionen-Grenze, sondern es wurde auch der aktuelle Rekord* für eine Arbeit des Künstlers in Deutschland um mehr als das Zehnfache überboten.
Mit großer Spannung wurde der Aufruf von Alexej von Jawlenskys farbgewaltigem „Frauenkopf mit Blumen im Haar“ (Los 232), eine fantastische Wiederentdeckung, die sich seit 100 Jahren im Besitz derselben Familie befand, erwartet. Keine in Qualität und Expressivität vergleichbare Arbeit des Künstlers wurde in den letzten Jahren auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten. Das wurde honoriert und weckte besonders in Europa große Begehrlichkeiten. So wurde hier auch mit einer Offerte über der Zwei-Millionen-Euro-Marke das höchste bisher in einer deutschen Auktion online abgegebene Gebot erzielt. Mit dem letzlich jedoch telefonisch vereinbarten Erlös von € 2.905.000* wechselte das Bildnis schließĺich den Besitzer und wird nun eine Privatsammlung in der Schweiz bereichern.
„Die Trennung von Jawlenskys Werk fällt mir nach so vielen Jahrzehnten nicht leicht, aber mit dem großartigen Erlös kann ich ein Herzensanliegen fördern“, so der Einlieferer. „Ich werde einen ökologischen Landwirtschaftsbetrieb in meiner Heimat unterstützen, denn dort wird Geld für Zukunftsinvestitionen dringend gebraucht. Vielleicht kann ich mit meiner Spende auch andere Sammler inspirieren, einen ähnlichen Weg zu beschreiten.“
„In der Tat sehen wir einen sich entwickelnden Trend, dass Sammler ihr Erbe bereits zu Lebzeiten regeln“, so Nicola Gräfin Keglevich, Senior Director bei Ketterer Kunst. Sie ergänzt: „Es freut mich sehr, dss wir mit dem guten Verkauf von Jawlenskys Meisterwerk zudem ein starkes Zeichen im deutschen Auktionsmarkt sezten konnten.“
Pierre Soulages’ kraftvolle Komposition „Peinture 92 x 65 cm, 3 août 1954“ (Los 209) aus den wegweisenden, frühen Schaffensjahren, um die neben dem gut gefüllten Auftragsbuch ein ganzes Dutzend Telefone wetteiferten, ging unter Applaus nach Frankreich. Die mit € 600.000 aufgerufene Arbeit schraubte sich schnell in die Höhe, überwand mit Leichtigkeit die Millionengrenze und konnte schließlich mit dem Erlös von € 2.245.000* gegen Konkurrenz aus der Schweiz, aus Deutschland, Österreich, Großbritannien, der Tschechischen Republik, aus Luxemburg und aus Amerika weitergereicht werden. Damit wurde zudem ein neuer Rekord** für eine Arbeit des Künstlers in Deutschland aufgestellt.
Auch Platz 4 des Evening Sales wurde mit Applaus bedacht: Emil Noldes „Buchsbaumgarten“ (Los 213), ein Zeitzeugnis der wechselvollen deutschen Geschichte, das nun nach einer einvernehmlichen Restitution ein neues Kapitel in seiner Provenienz aufschlagen darf, wurde bei einem Aufruf von € 1.200.000 für den Erlös von € 2.185.000* an eine Privatsammlung im Rheinland abgegeben und ließ damit einen hartnäckige Wettbewerberin aus Österreich zurück.
Einen deutschlandweiten Rekord** und mehr als eine Verdoppelung des Aufrufs fuhr Sean Scullys „Blue Yellow Figure“ (Los 207) ein. Mit dem Erlös von € 1.345.000*, den ein Privatsammler aus Süddeutschland gegen starke Konkurrenz aus ganz Europa und den USA gewährte, reiht sich das großformatige Ölgemälde zudem in den kleinen, bisher nur zehn Arbeiten umfassenden Kreis** der Werke des Künstlers ein, deren Zuschlag die Millioneneuromarke übertroffen hat. Einst waren Otto Muellers mit Leimfarbe auf Rupfen gemalte „Drei badende Mädchen“ (Los 218) in der Sammlung von Prof. Erwin Petermann, dem Direktor der Staatsgalerie Stuttgart, zu finden. Nun machen sie sich auf den Weg nach Niedersachsen, wo ein privater Sammler das mit € 300.000 aufgerufene Werk bis auf den Erlös von € 1.045.000* hob und damit zahlreiche Interessenten vor allem aus ganz Deutschland auf die Plätze verwies. Derselbe Expressionismusliebhaber sicherte sich auch Ernst Ludwig Kirchners mit € 400.000 aufgerufenes Ölgemälde „Im Bordell“ (Los 217), dem er mit dem Erlös von € 985.000* seinen Respekt zollte.
Während Christos mit € 350.000 aufgerufene zweiteilige Arbeit „The Gates. Project for Central Park, NY“ (Los 262) vor allem in deutschen Landen für Furore sorgte und einem Sammler den Erlös von € 745.000* wert war, war Alex Katz’ Portrait „Tara“ (Los 230) neben einigen Sammlern aus Süddeutschland vor allem im Ausland sehr umkämpft. Die großformatige Arbeit in der typischen sachlich-coolen Bildsprache des Künstlers ließ Telefonleitungen nach Frankreich, Großbritannien und in die Schweiz ebenso heiß laufen wie an die Ost- und Westküste der USA. Am Ende gewann jedoch ein Sammler aus Italien das eindrückliche Ölgemälde aus dem Jahr 2003 für den Erlös von € 901.000* und sorgte damit für einen Rekord** in Deutschland.
Im Bereich der Skulpturen glänzte vor allem Georg Kolbe. An einem halben Dutzend Telefonleitungen waren Bieter aus der ganzen Republik zugeschaltet, als sein graziler Ausdruck anmutiger Weiblichkeit zu Beginn des Evening Sales mit der Losnummer 202 zum Aufruf gelangte. Den Lebzeitguss „Javanische Tänzerin“ erarbeitete sich ein beharrlicher Sammler aus Berlin für den Erlös von € 649.000*. Damit setzte er nicht nur eine neue Rekordmarke** für eine Arbeit des Künstlers in Deutschland, sondern konnte den bisherigen Rerkord sogar weit mehr als verdoppeln.
Fantastische Erfolge feierte auch die Offerte der Sammlung Deutsche Bank, an deren Spitze Ernst Wilhelm Nays mit € 150.000 aufgerufenes Ölgemälde „In freien Rhythmen“ (Los 223) stand. Allein fast ein Dutzend telefonisch aus ganz Deutschland zugeschaltete Sammler wussten die auf dem Höhepunkt der wichtigen Werkserie der „Scheibenbilder“ entstandene Arbeit zu würdigen. Den Erlös von € 575.000* bot dann schließlich ein Sammler aus Nordrhein-Westfalen. Eine noch beeindruckendere Steigerung verbuchte Willi Baumeisters mit € 40.000 aufgerufenes Ölgemälde „Ideogramm I“ (Los 220). Erst nach langem Bietgefecht, an dessen Ende zwei beharrliche Telefonbieter miteinander rangen, konnte ein Sammler aus der Schweiz mit dem Erlös von € 275.000* den Sieg davontragen.
Ein neuer Weltrekord** gelang Katharina Grosses hochfomatiger Arbeit mit der Losnummer 225. Ein Sammler aus Berlin würdigte die Komposition der renommierten Gegenwartskünstlerin mit seinem Gebot von € 500.000*. Mitbewerber aus ganz Deutschland und aus Österreich hatten das Nachsehen.
Auch die Abteilung Kunst des 19. Jahrhunderts, die mit einem Jahreserlös von € 4 Millionen* nicht nur das hervorragende Vorjahresergebnis übertraf, sondern auch das beste Ergebnis ihrer Geschichte einfuhr, konnte in der Dezbember-Auktion erneut mit einem Weltrekord** punkten: Peder Mørk Mønsteds „Flusslandschaft im Spreewald“ (Los 356) wurde mit großer Begeisterung von einer Privatsammlung in Brandenburg aufgenommen. Sie hob das erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angebotene Werk final auf € 275.000* und schickte damit Interessenten aus dem Rest Deutschlands, aus Estland und Schweden sowie aus Amerika an die Seitenlinie.
Die weiteren Erfolgsgaranten der Abteilung heißen u.a. Edward Cucuel, Edward Theodore Compton Caspar David Friedrich, Karl Hagemeister, Max Liebermann, Hendrik Willem Mesdag, Pierre- Auguste Renoir, Franz von Stuck und Heinrich von Zügel. „Das war ein großartiges Jahr für die Kunst des 19. Jahrhunderts, so Abteilungsleiterin Sarah Mohr. „Schon die Gesamtjahresquote von 94% nach Anzahl der Objekte spricht für sich. Ganz besonders freut es mich, dass immer mehr Menschen die Kunst des 19. Jahrhunderts entdecken. So konnten wir die Anzahl der Erstkäufer von 30% im ersten Halbjahr auf fantastische 40% im zweiten Halbjahr steigern.“
Über € 3,2 Millionen* Umsatz, 72 Ergebnisse im fünstelligen Bereich sowie ein spektakulärer Weltrekordpreis von € 143.000* für Gregor Mendels Gundlagenschrift der modernen Genetik – so lautet das erfolgreiche Resümee der Abteilung Wertvolle Bücher. „Das ist ein hervorragender Erfolg“, freut sich Christoph Calaminus, Auktionator und Leiter der Abteilung in Hamburg. Er erklärt: „Gerade in so bewegten Zeiten wie diesen, ist es essentiell, schnell auf Veränderung zu reagieren. Die Flexibilität des gesamten Teams und natürlich die Digitalisierung spielen hier eine tragende Rolle. So ist inzwischen auch die Möglichkeit der Auktionsteilnahme via Internet eine Selbstverständlichkeit. Insgesamt wurden in diesem Jahr 25% aller Lose online zugeschlagen. Das ist nochmal ein deutlicher Sprung zu den Vorjahren und ein ausgezeichnetes Ergebnis mit sehr viel Potential für die Zukunft.“
Abgerundet wird die Saisonbilanz von den auf www.ketterer-internet-auktion.de stattfindenden Online Only-Auktionen. Mit einem Gesamterlös von rund € 3,2 Millionen*, inklusive des prognostizierten Erlöses der am 12. Dezember endenden letzten reinen Internetauktion des Jahres, bestätigt sich das hohe Niveau des Frühjahrs. Es zeigt auch, dass die Digitalisierung integraler Bestandteil der Ketterer Kunst-Auktionen ist und immer mehr Kunden auch die Vorteile der Online Only-Auktionen zu schätzen wissen.
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