Im Bereich Asiatika rangelten sich die Bieter um Jade und Porzellan. Ein Zhulong-Amulett mit der Losnummer 515 wurde für 600 € aufgerufen. Doch schon nach kurzer Zeit stieg dieser Schweinedrachen-Anhänger auf seinen End- preis von 9.250 €. Eine filigrane, flache Schale mit feinster Seladon-Glasur (Los 604) wurde für 500 € angesetzt. Es mag an der Seltenheit und dem hervorragenden Zustand dieses feinen Porzellanstückes mit Qianlong-Marke liegen, dass diese erst für den 9-fachen Preis von 4.500 € den Be- sitzer wechselte. Ebenso begehrt war u.a. das Los 617. Die wunderschöne Famille-verte Gu-Vase mit edlem, farbigem Dekor lockte mit 1.000 € Startpreis zahlreiche Sammler. 6.250 € musste der Höchstbietende letztendlich für die- ses eindrucksvolle Prunkstück investieren.
Weitaus mehr musste man oft im Bereich Antiken ausge- ben. Einige Objekte waren im guten 5-stelligen Bereich angesiedelt und das auch zurecht, wie sich im Laufe der Auktion deutlich herausstellte. Gleich zu Beginn wurde unter der Losnummer 724 ein faszinierendes Goldhalsband aus dem 2. Jahrtausend vor Christus für 90.000 € aufgeru- fen – und das reichte nicht. Für 131.250 € wechselte dieses eindrucksvolle Beispiel früher elamitischer Goldschmiede- kunst seinen Besitzer. Ein grandioses Salbdöschen (Los 729) für einen Startpreis von 28.000 € kam für 42.500 € unter den Hammer. Aus dem antiken Grie- chenland stammte Losnummer 774, ein minoisches Rhyton, das für 4.500 € die Bieter lockte. Doch für das typische Trinkgefäß aus Terrakotta konnte der Auk- tionator erst bei 13.750 € den Hammer fallen lassen. Als Toplos mit der Nummer 798 galt auch die äußerst seltene und außerordentlich gut erhaltene, eiserne Militärge- sichtsmaske aus dem römischen Reich. Nur sehr erfahre- ne Schmiede mit äußerst handwerklichem Geschick waren damals in der Lage, solche Eisenmasken herzustellen. Für diese Seltenheit wurden 25.000 € angesetzt, aber fast das Dreifa- che, nämlich 72.500 €, erzielt. Aus der gleichen Epoche und vielleicht ebenso selten, stammte das darauffolgende Los 799, ein exzellent erhaltenes Ringknaufschwert. Der Startpreis lag bei 12.000 €. 25.000 € war dieses Prunk- stück dem Höchstbietenden wert.
Die Auktion am Dienstag, den 23. November, galt den knapp 280 Objekten aus dem Katalog „Alte Waffen und Rüstungen aus aller Welt“. Auf den ersten Blick erschien das Los 1022 eher unspektakulär und auch für 500 € zählte es nicht zu den Toplosen. Beim Aufruf dieses silbermontierten und gold- tauschierten Qamas herrschte dennoch reges Treiben. Alle Leitungen waren besetzt, die Saalbieter aktiv und auch on- line überschlugen sich die Gebote. Für 8.250 €, also zum über 16-fachen, wechselte das Kurzschwert aus Georgien seinen Besitzer. Für eine weitere Kurzwaffe, für einen Pesh Kabz aus Indien, musste der Höchstbietende schon tiefer in die Taschen greifen. Der wunderschöne, mit goldenem Dekor und Edelsteinen besetzte Dolch wurde unter der Losnummer 1044 für 3.000 € angeboten und für nicht weniger als 13.750 € versteigert.
Aus dem Bereich Sporen und Steigbügel erzielte ein Pferdemaulkorb (Los 1117) mit 26.250 € einen Spitzenpreis. Der schmiedeeiserne Maulkorb von 1547 ist mit einem eindrucksvollen Rahmenwerk aus Blumen und einem angsteinflößen- den Drachen verziert. Angesetzt wurde er auf einen Start- preis von 7.500 €. Euphorisches Bieten herrschte auch bei der Losnummer 1209, einem absoluten Highlight an diesem Tag. Zum Startpreis von 12.000 € kam das „Lange Messer“ aus Süddeutschland von 1530/40 zum Aufruf. Aufgrund der hochwertigen, höfischen Qualität ist solch eine Seltenheit nur noch in Museen zu finden. Für 42.500 € wur- de es hier verkauft. Ebenso aus dem süddeutschen Raum stammte eine Renaissance-Armbrust, die unter der Los- nummer 1267 für 12.000 € aufgerufen wurde. Der kräftige, eiserne Bogen mit reich dekoriertem Bein konnte einen Preis von 27.500 € erzielen.
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