Wie gewohnt eröffnet die schöne Welt von ‚Kunst und Kunsthandwerk, Antiken‘ aus…
Wie gewohnt eröffnet die schöne Welt von ‚Kunst und Kunsthandwerk, Antiken‘ aus…
Wie gewohnt eröffnet die schöne Welt von ‚Kunst und Kunsthandwerk, Antiken‘ aus allen Zeiten und Regionen diesmal mit 887 Losen am 21.06.2021 die Auktionswoche. Von musealer Qualität und beeindruckend intakt präsentieren sich gleich 21 spätrömische und frühbyzantinische Glasgefäße aus Israel. Die Sammlung der vier- und sechskantigen antiken Henkelflaschen aus dem 4. – 7. Jahrhundert, die zwischen 11 und 14 cm messen und deren Seitenflächen zumeist grafisch verziert sind, kann ab 15.000 Euro ersteigert werden. Thematisch in der Region verbleibend zeigt der kolorierte Kupferstich aus der Hand von Johann Daniel Herz (1693–1754) Szenen der Passion Christi vor dem Gesamtpanorama der Stadt Jerusalem. Detailreich und vielfigurig lädt der mit 80x113 cm ausgesprochen große Stich von 1735 ab 3.500 Euro zum Entdecken von Geschichte und Landschaft ein. Deutlich später und sehr viel weiter östlich entstand die eindrucksvolle Steinskulptur der Guanyin, die im 20. Jahrhundert in China aus Sandstein gefertigt wurde. Der Kopf ist mit einem opulenten Diadem geschmückt, der Blick gedankenversunken zu Boden gewandt und vor dem Rumpf wird eine Vase gehalten. Die über einen Meter hohe Skulptur der Göttin der Barmherzigkeit wird mit 24.000 Euro aufgerufen.
Der zweite Tag der Auktion steht ganz im Zeichen der 414 alten Waffen und Rüstungen. Dass nicht nur der Ausstattung und dem Schutz der Menschen große Aufmerksamkeit gewidmet wurde, sondern auch dem ihrer tierischen Begleiter, belegt eine Vielzahl von Objekten in der 88. Auktion. Von einem frühen Ensemble aus Sporen, Trensen und Steigbügel aus dem Jahr 1562, filigran und teils durchbrochen aus geschwärztem Schmiedeeisen gearbeitet, befinden sich vergleichbare Stücke in namhaften öffentlichen Sammlungen in aller Welt. Eine neue Kollektion kann der vorliegende deutsche Pferdemaulkorb ab 5.000 Euro bereichern. Ebenfalls aus Deutschland ist die große gotische Rossstirn, die im Stil um 1480 im Historismus höchst aufwendig geschmiedet wurde. Gebördelte Ränder mit fein geflutetem Dekor, prägnantem Wappenschild und vernietetem Ohrschutz lassen das Chamfron mit Startpreis von 3.500 Euro zu einem ausgesprochen dekorativen Stück werden. Aus dem osmanischen Reich begeistern seit jeher die kostbar gestalteten Blankwaffen. So auch ein korallenbesetzter Kilic, der mit Goldtausia, Versilberung sowie mit reichem Besatz von Korallen und Türkisen besticht. Im 19. Jahrhundert in der Türkei mit der typisch geformten Klinge aus Damaststahl gefertigt, wird für ihn nun ein Mindestgebot von 6.000 Euro gefordert.
Im 999 Lose umfassenden Kapitel der Schusswaffen aus fünf Jahrhunderten sticht am 23.06. besonders das Angebot an Rad- und Steinschlosswaffen hervor. Sehr schön die Radschloss-Müllerbüchse, die um 1700 in Berlin von Georg von der Fecht (1675-1740) gefertigt wurde. Der Büchsenmacher wurde ob der Qualität seiner Arbeit ab 1710 als "kronprinzlicher Hofbüchsenmacher" geführt, 1713 sogar zum Hofbüchsenmacher von König Friedrich Wilhelm I. ernannt. Diese frühe Arbeit aus seinen Händen kann ab 2.800 Euro ersteigert werden. Der in seiner Schaffenszeit nicht minder geschätzte Londoner Büchsenmacher Durs Egg (1748-1831) fertigte die mit 1.800 Euro aufgerufene Steinschlosspistole in den späteren Jahren seines Schaffens. Auffallend mit zwei goldenen Bandeinlagen um die Kammer, graviertem Hasen auf dem Schlossblech und floralen Rankengravuren sticht die Waffe besonders durch das stark gedunkelte, eiserne Steinschloss hervor. Deutlich früher, bereits um 1710/20 und mit "LEROY A PARIS" gemarkt, wurde das auffällig mit feinen Schnittarbeiten, Maskaronen und Groteskenköpfen zwischen Blattranken dekorierte Paar Steinschlosspistolen gefertigt, für welches Gebote ab 1.600 Euro erbeten sind.
Internationale Orden und Militaria können am 24.06. ersteigert werden. Unter den 1452 Losen stechen so exemplarische Belege großer militärischer Karrieren wie das Galakleid eines ungarischen Magnaten aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hervor. Hochaufwendig aus Seidenbrokat, bestickt und belegt mit silbervergoldeten Fäden und Kordeln, war es für wichtige zeremonielle Anlässe gefertigt worden. So selten, dass nur wenige von ihnen erhalten und in den namhaftesten Museen der Welt ausgestellt sind, kann nun der hier vorliegende Dolman mit Mantel (Mente) ab 5.400 Euro ersteigert werden. Ebenso rar sind zwei Kopfbedeckungen, wie sie um 1900 von Soldaten der Schutztruppen getragen wurden. Eine Schirmmütze aus sandfarbenem Cord zur Tropenuniform für Offiziere steht ab 900 Euro zum Erwerb, während eine Schirmmütze aus khakifarbenem Tuch für Offiziere der Schutztruppe in Kamerun und Togo mit 800 Euro zum Aufruf kommt. Unter den Orden waren in den letzten Auktionen besonders Lose aus Russland und der Sowjetunion gefragt. Die einschlägigen Sammler werden sich an Raritäten wie einem Abzeichen des Ersten Kuban-Eis-Feldzuges von 1918 erfreuen. Mit Verleihungsnummer und aus Silber gearbeitet fand es mit Startpreis 1.200 Euro Eingang in den Katalog.Im Anschluss an die Versteigung des Militaria-Kataloges wird eine äußerst umfangreiche Sammlung von Stahlhelmen des 20. Jahrhunderts aus allen Regionen der Erde angeboten. Weit über 500 Helme kommen in 338 Losen mit Rufpreisen von wenigen Hundert bis zu moderaten1.200 Euro zum Aufruf.
Der letzte Tag der Auktionswoche wird mit der Versteigerung von zwei ganz besonderen und gewichtigen Liebhaberstücken eröffnet, sozusagen „SUV‘s der etwas anderen Art“. Die „Krupp-Protze“ oder „Kfz 70“ ist ein als Mannschaftswagen konzipierter geländegängiger Sechsrad-Lastkraftwagen mit Hinterradantrieb (6 x 4). In unserem Exemplar aus dem Baujahr 1941 kommt ein 3,5l Vierzylinder-Boxermotor (Benzin) mit 60 PS vom Typ Krupp M 304 zum Einsatz, wie er von 1936 bis 1942 verbaut wurde. Der restaurierte und fahrbereite LKW wird mit 145.000 Euro angeboten. Nicht minder spektakulär ist eine Selbstfahrlafette auf Basis eines Mercedes-Benz L 3000 S, Baujahr 1939. Der Antrieb erfolgt über einen originalen 4,8l Reihenvierzylinder-Dieselmotor mit 75 PS, nummerngleich zum Fahrgestell. Auf dem Fahrgestell dieses mittleren geländegängigen 3-Tonnen-LKWs sitzt vorne eine geschlossene Stahlkabine, hinten auf rekonstruierter Flakpritsche eine beeindruckende 2cm-Flak der Gustloff-Werke, selbstverständlich nach den geltenden Vorschriften deaktiviert. Mit umfangreichem Zubehör ausgestattet, kommt dieses mit viel Liebe zum Detail restaurierte martialische Fahrzeug mit 95.000 Euro zum Aufruf.
Zu allen Objekten finden Sie detaillierte Beschreibungen und zahlreiche Fotos in bester Qualität auf der Webseite von Hermann Historica: www.hermann-historica.com
Alle genannten Preise sind Nettopreise und verstehen sich zuzüglich 25 Prozent Aufgeld (inkl. MwSt.)
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