Hamburg, 8. Juli 2020, (kk) – Mit dem Gesamterlös von über € 1,8 Millionen* erbrachte die Auktion Wertvolle Bücher am 6. und 8. Juli 2020 bei Ketterer Kunst in Hamburg nicht nur ein hervorragendes Ergebnis, sondern erzielte erstmals auch über 40 Resultate im fünfstelligen Bereich. „Das ist fast doppelt so viel wie üblich“, so Firmenchef Robert Ketterer. Sehr gut angenommen wurde auch das deutlich ausgebaute Angebot der Online Only-Auktion, das die Saalauktion flankierte. Der Star der Versteigerung war Thomas Robert Malthus.Die TOP 5€ 80.000* Aufruf: € 50.000€ 68.750* Aufruf: € 50.000Nr. 016: Georg Braun/Franz Hogenberg – Civitates orbis terrarum. Köln. 1612-1618€ 65.000* Aufruf: € 19.000Nr. 075: Gustav Klimt – Das Werk. 1914€ 58.750* Aufruf: € 20.000 Nr. 007: Hartmann Schedel – Liber chronicarum. 1493€ 52.500* Aufruf: € 20.000Nr. 001: Lateinisches Studenbuch zum Gebrauch von Troyes. Um 1480
Christoph Calaminus, Auktionator und Leiter der Abteilung Wertvolle Bücher bei Ketterer Kunst in Hamburg, zeigt sich sehr zufrieden: „Es war eine hervorragende Auktion mit ausgezeichneten Ergeb- nissen.“ Und weiter: „In so außergewöhnlichen Zeiten wie diesen freut es mich besonders, dass – Corona zum Trotz – sowohl die nationale als auch die internationale Beteiligung mehr als rege war. Sehr geschätzt wurde die Möglichkeit der digitalen Teilnahme. Rund 20% der Lose wurden online zugeschlagen.
Eine der Hauptattraktionen der Versteigerung war ein Meilenstein der Modernen Ökonomie: Thomas Robert Malthus, der in seinem „Essay on the Principle of Population“ (Los 50) schon im 18. Jahrhundert das Prinzip der Exponentialkurve erklärte, kam vor allem in Großbritannien sehr gut an. Am Ende trug dann aber ein amerikanischer Händler von der Ostküste den Sieg davon Er gewährte für die sehr seltene erste Ausgabe des mit € 50.000 aufgerufenen einflussreichen Klassikers den Erlös von € 80.000*.
Den Wert von Georg Braun und Franz Hogenbergs ”Civitates orbis terrarum ...” (Los 16) wussten vor allem deutsche Sammler zu schätzen. Den Zuschlag erhielt schließlich ein Ungar, der sich online gegen zwei Telefonbieter durchsetzte. Er ließ das berühmteste aller Städtebücher bis auf € 68.750* klettern. Nr. 050: Thomas Robert Malthus – An Essay on the Principle of Population. London. 1798 
Nr. 001: Lateinisches Studenbuch zum Gebrauch von Troyes. Um 1480 Mit mehr als dem Dreifachen des Aufrufs von € 19.000 honorierte der englische Handel Gustav Klimts einzige zu seinen Lebzeiten veröffentlichte Monographie „Das Werk“ (Los 75). Mit dem Erlös von € 65.000* verwies er mehrere Konkurrenten aus deutschen Landen und Amerika auf die Plätze. Auf globales Interesse und weit über ein Dutzend aktive Bieter traf die erste deutsche Ausgabe von Hartmann Schedels „Liber chronicarum“ (Los 7), eine der am reichsten illustrierten Inkunabeln überhaupt. Das größte Buchunternehmen seiner Zeit war vor allem in Nord- und Süddeutschland begehrt. Doch auch der Rest Europas, insbesondere Italien, Österreich und die Schweiz sowie die USA waren am Start. Erfolgreich war ein telefonisch zugeschalteter Händler aus Frankreich mit dem Erlös von € 58.750*. Das unmittelbare Nachsehen hatte trotz der Höhe seines schriftlichen Gebots ein Bieter aus den USA.
Den Auftakt der Abendauktion machte ein „Lateinisches Stundenbuch“ (Los 1), das ein italienischer Händler vehement am Telefon gegen einen Kollegen aus England und einen Liebhaber aus Deutschland sowie das gut gefüllte Auftragsbuch und diverse Online-Bieter verteidigte. Er sicherte sich das vollständige und reich illuminierte Prachtexemplar aus der Champagne für mehr als das Doppelte des Aufrufpreises von € 20.000 mit den Erlös von € 52.500*. Großen Anklang erfuhr das vollständige Exemplar der „Bulla aurea“ (Los 6) von Karl IV bei einem Aufruf von € 33.000 in der Schweiz. Letztlich verblieb die einzigartige illustrierte Inkunabelausgabe aus der Sammlung Otto Schäfers jedoch in Deutschland, von wo ein Sammler stattliche € 50.000* gewährte.
Eine kapitale Steigerung verbuchte ein seltenes Widmungsexemplar von Karl Marx‘ Hauptwerk, um das sich vor allem der deutsche und der englische Handel stritten. Ein Händler aus Großbritannien hatte das letzte Wort. Er bewilligte fast das Siebenfache des Aufrufs und ergatterte „Das Kapital“ (Los 57) für € 47.500*.
Eine nicht weniger beeindruckende Steigerung gelang auch der mit € 7.000 aufgerufenen „Biblia aethiopica“ (Los 13). Gegen den beharrlichem Widerstand aus dem weltweiten Netz, hob ein kanadischer Sammler den Erlös für die erste Ausgabe des Neuen Testaments in äthiopischer Sprache telefonisch bis auf den Erlös von € 43.750*. Das entspricht mehr als einer Versechsfachung des Aufrufpreises. Die höchste Steigerung der gesamten Auktion erzielte „Abrahams Opfer“ (Los 189), das der große Rembrandt Harmenszoon van Rijn 1655 eindrucksvoll in Szene gesetzt hatte. Dem kalifornischen Handel war die eindringliche Szene aus einer der bekanntesten Erzählungen des Alten Testaments € 18.750* wert.
Bis 31. Juli können im Nachverkauf noch weitere spannende Objekte erworben werden.* Der Erlös entspricht dem Zuschlagspreis + 25 Prozent