Am Donnerstag, den 30. Januar 2020 um 18.00 Uhr wird der Denkmalpreis 2019 der Baudenkmal-Stiftung München von deren Vorsitzenden, Franz Graf Stillfried, und dem Ortskurator München der Deutschen Stiftung Denkmlaschutz (DSD), Axel Hofstadt, im Beisein von Bürgermeister Manuel Pretzl anlässlich des Festaktes zur Verleihung des Münchner Fassadenpreises im Großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses am Marienplatz 8 in München verliehen. Den mit 500 Euro dotierten Denkmalpreis für die unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten vorbildliche Innen- und Gesamtrenovierung des Hauses am Bavariaring 47 nimmt Oliver Rob, Sprecher des Vereins Studentenhaus Transrhenania e.V., in Empfang.Die Baudenkmal-Stiftung München freut sich dem Verein Studentenhaus Transrhenania e.V. den Denkmalpreis der Baudenkmal-Stiftung München für die sehr gelungene Gesamtrenovierung des Hauses Bavariaring 47 überreichen zu können.
Das im Neorokokostil von Architekt Ernst Fichtner erbaute Haus erhielt vor nahezu 20 Jahren nach einer aufwändigen Renovierung den Fassadenpreis der Stadt München für die handwerklich gelungene Ausführung und denkmalpflegegerechte Gestaltung. Die Baudenkmal-Stiftung München möchte das Gebäude aus dem Fassadenwettbewerb der Stadt München ein weiteres Mal auszeichnen, weil nun auch im Inneren die Strukturen denkmalgerecht wiederhergestellt worden sind. Das Haus Bavariaring 47 war nach dem Krieg in mehrere Wohnungen aufgeteilt worden, um die weitere Wohnnutzung zu ermöglichen. Dabei gingen jedoch die großzügigen Strukturen verloren.
Es ist daher aus der Sicht der Denkmalpflege ein glücklicher Umstand, dass sich der Verein Studentenhaus Transrhenania e.V. als neuer Besitzer fand, der den Wohnraum künftig in Verbindung mit den Gesellschaftsräumen im Erdgeschoss nutzen kann, sodass die alte Villenstruktur mit Ihrer repräsentativen Raumfolge wiedererstehen konnte. Auch der Garten und der Vorgarten mit seiner bauzeitlichen Einfriedung bleiben erhalten. Die Fassade wurde zudem, nach einem Besitzerwechsel und dem Umbau im Inneren, im vergangenen Jahr noch einmal unter Beibehaltung des bereits prämierten Konzeptes aufgefrischt.
Bei dem heute wieder in seinen ursprünglichen Strukturen erlebbaren Denkmal blieben bei der Ausgestaltung der Räume die historischen Elemente – wie Stuck, Parkettböden, Fliesen, Treppen und Türen – erhalten oder wurden sorgfältig ergänzt. Bei den Ausstattungsstücken setzte man einige moderne Akzente, die der lebendigen Fortentwicklung entsprechen, gleichzeitig jedoch Rücksicht nehmen auf den historischen Gesamtcharakter des Bauwerkes. Die für dieses Konzept erforderlichen umfangreichen Brandschutzmaßnahmen wurden mit einer denkmalverträglichen Abschottung des Treppenhauses mit feuerbeständigen Glaswänden gelöst.
Die Baudenkmal-Stiftung München ist eine Treuhandstiftung der privaten Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Sie verleiht den Denkmalpreis seit 2001 für die beispielhafte Erhaltung und Restaurierung von Denkmalen unter besonderer Berücksichtigung der noch erhaltenen Innenausstattung. Der Preis soll vorbildliche Leistungen der Öffentlichkeit bekannt machen. Die Arbeit der DSD, eine der bundesweit größten Denkmalschutz-Institutionen, unterstützt in München ein ehrenamtliches Ortskuratorium, dem Axel Hofstadt vorsteht. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte seit ihrer Gründung 1985 mehr als 5.800 bedrohte Denkmale mit über 580 Millionen Euro retten helfen, allein in Bayern wurden über 450 Objekte gefördert.