Bildcredit: Nutzungsidee: Wald, Illustration Neue Burg: Artur Bodenstein, Zeichnung: Andi Zobernig Bildcredit: Nutzungsidee: Wald, Illustration Neue Burg: Artur Bodenstein, Zeichnung: Andi Zobernig - Mit freundlicher Genehmigung von: hdgoe

Was: Presse

Wann: 14.03.2019

„Der Balkon“, eine Baustelle Das Haus der Geschichte Österreich sammelt und diskutiert Ideen zur Nutzung des Altans der Neuen Burg und präsentiert sie ab sofort als Webausstellung

Er ist einer der meistdiskutierten Orte Österreichs und wurde gleichzeitig jahrzehntelang tabuisiert: „der Balkon“, von dem Adolf Hitler am 15. März 1938 die Rede zum „Anschluss“ Österreichs an…

„Der Balkon“, eine Baustelle Das Haus der Geschichte Österreich sammelt und diskutiert Ideen zur Nutzung des Altans der Neuen Burg und präsentiert sie ab sofort als Webausstellung

Er ist einer der meistdiskutierten Orte Österreichs und wurde gleichzeitig jahrzehntelang tabuisiert: „der Balkon“, von dem Adolf Hitler am 15. März 1938 die Rede zum „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich hielt. Mitten am Heldenplatz ist er noch heute ein Finger in der offenen Wunde der viel zu spät eingestandenen Mitverantwortung Österreichs am NS-Terror. Das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) ruft dazu auf, Nutzungsideen für den im allgemeinen Sprachgebrauch „Hitler-Balkon“ genannten Altan der Neuen Burg am Wiener Heldenplatz auf der Website des neuen zeithistorischen Museums unter heldenplatz.hdgoe.at hochzuladen.

Gesucht werden kreative Einfälle in Form von Zeichnungen, Collagen oder Montagen, aber auch Handyfotos von Orten oder Szenen, die auf dem Altan stattfinden könnten. Alle Beiträge sind ab sofort als Online-Ausstellung auf heldenplatz.hdgoe.at zu sehen. Die Vorschläge mit den meisten „likes“ werden im Herbst 2019 im Rahmen einer Veranstaltung präsentiert. „Mit dieser Aktion laden wir zu einer Diskussion in Bildern ein. Wir möchten ganz direkt und unmittelbar zu einer öffentlichen und breiten Auseinandersetzung mit diesem belasteten Ort aufrufen.“, so hdgö-Direktorin Monika Sommer.

Aktive Auseinandersetzung mit einem belasteten OrtSchon vor seiner Eröffnung hat sich das hdgö mit dem Altan auseinandergesetzt. Im März 2018 präsentierte das damals noch im Aufbau begriffene Museum zum 80. Jahrestag des „Anschlusses“ die Klanginstallation „The Voices“ der schottischen Turner-Preisträgerin Susan Philipsz. Seither legt sich täglich um 12.30 und um 18.30 Uhr ein ebenso zarter wie eindringlicher Klangraum über den Heldenplatz. Die Klanginstallation gedenkt jener Stimmen, die mit Vollzug des „Anschlusses“ zum Schweigen gebracht wurden und mahnt Verantwortung für die demokratische Gestaltung der Gegenwart und Zukunft ein.

Mehr zur Klangskulptur von Susan PhilipszGerade aufgrund der zentralen Bedeutung des Heldenplatzes für die österreichische Zeitgeschichte befindet sich seit 2018 das Haus der Geschichte Österreich als Zeichen eines neuen Bewusstseins für historische Verantwortung und politisch-historische Bildung an diesem Ort. Doch der Altan der neuen Burg selbst kann derzeit aus sicherheits- und klimatechnischen Gründen nicht betreten werden. Das muss nicht so bleiben.

„Wir müssen darüber nachdenken, wie es mit dem Altan weitergeht. Aktuell können wir nur die Fläche vor dem Altan im Prunkstiegenhaus der Neuen Burg nutzen, um mit wechselnden Installationen ein thematisches ‚Gegengewicht‘ zum historisch belasteten Ort zu schaffen. Diese ersetzen eine aktive Diskussion um den Umgang mit dem Altan nicht, sie sollen sie intensivieren“, so Direktorin Sommer. Diese Ausstellungsfläche wurde mit der Eröffnung des hdgö in Alma Rosé-Plateau umbenannt. Alma Rosé, die Leiterin des Frauenorchesters von Auschwitz-Birkenau rettete zahlreichen Musikerinnen das Leben. Sie selbst starb 1944 im KZ. Das hdgö gedenkt am 5. April 2019 dem Todestag Alma Rosés. Im Rahmen einer Abendveranstaltung spricht Auschwitz-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch, aus Briefen der Geigerin liest Schauspielerin Elisabeth Orth. Mehr zur Veranstaltung hier.

Aktiv beitragen und Ideen hochladen„Mit dieser Ideen-Initiative wollen wir aktiv zu einer Diskussion anregen“, sagt Monika Sommer. „Wie kein anderer Ort steht der sogenannte „Hitler-Balkon“ für die Geschichte des Nationalsozialismus in Österreich und eine aktive Erinnerungskultur. Unsere Leitfrage ist: Wenn dieser Ort öffentlich zugänglich wäre, wie sollte er genutzt werden?“

Jede und jeder kann teilnehmen. So funktioniert es:1. Handyfotos, Skizzen, Collagen oder Montagen mit Ideen zu einer neuen Nutzung des Balkons anfertigen.2. Hochladen auf heldenplatz.hdgoe.at.3. Alle Beiträge, die den Nutzungsbedingungen entsprechen, werden veröffentlicht.4. Die eigenen Bilder können kommentiert, Beiträge von anderen geliked werden.

Die Beiträge, die am öftesten geliked wurden, werden im Herbst 2019 in einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert und diskutiert, bis dahin werden alle Ideen auf heldenplatz.hdgoe.at und auf einem Screen am Alma Rosé-Plateau des hdgö gezeigt. 

Tags: Geschichte, Hitler, Nazi, Zweiter Weltkrieg

Öffnungszeiten am verlängerten Eröffnungswochenende bei freiem Eintritt:Samstag, 10. November 2018, 11:00 bis 21:00Ab 11 Uhr Einlass ins Museum und Übertragung des Festakts auf den Heldenplatz, ab 13:00 Eröffnungsfest am Heldenplatz (Programm in Kürze auf www.hdgoe.at).Sonntag, 11. November 2018, 10:00 bis 18:00
Montag, 12. November 2018, 10:00 bis 18:00 (Sonderöffnung anlässlich des 100. Jahrestages der Ausrufung der Republik ).
 
Nähere Informationen unter: +43 1 534 10 805 oder office@hdgoe.at
Öffnungszeiten ab 13. November 2018:Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 18:00 Uhr, Donnerstag 10:00 bis 21:00 Uhr, Montag geschlossen
EintrittspreiseErwachsene: 8 EURErmäßigt: 6 EURSeniorInnen: 6,50 EURFreier Eintritt für alle unter 19 Jahren 

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