Top 5
€ 825.000* Aufruf: € 600 .000 Los 909: Günther Uecker – Woge, Japan
€ 662.500* Aufruf: € 280.000 Los 935: Tony Cragg – Point of View
€ 537.500* Aufruf: € 240.000 Los 919: Robert Rauschenberg – County Sweep ...
€ 525.000* Aufruf: € 220.000 Los 715: Alfons Walde – Aurach bei Kitzbühel
€ 500.000* Aufruf: € 180.000 Los 854: Ernst Wilhelm Nay – Purpurmelodie
Nachdem die Kunst des 19. Jahrhunderts und die Abteilung Wertvolle Bücher schon einige Tage zuvor mit dem Gesamterlös von rund € 2,5 Millionen* glänzten, setzt nun die Kunst des 20./21. Jahrhunderts mit über € 20 Millionen* in der Partie vom 7.-9. Juni einen starken Schlussakkord im ersten Halbjahr.
Auktionator und Firmeninhaber Robert Ketterer resümiert: “Es freut mich sehr, dass wir mit diesem Ergebnis das sehr hohe Niveau des Vorjahres sogar noch übertreffen können.” Und weiter: “Auffällig war, dass sich Kunst von Künstlern mit engem Bezug zu Deutschland auch besonders gut in einer deutschen Auktion verkauft. Hervorragende Beispiele dafür sind Tony Cragg, Katharina Grosse, Ernst Wilhelm Nay, Gerhard Richter und natürlich Günther Jecker.
Der thematische Fokus vom 7.-9. Juni lag auf folgenden Kunstbereichen:
1. Kunst nach 19452. Contemporary Art3. Klassische Moderne zu 1. Kunst nach 1945
An der Spitze dieser Abteilung und zugleich der gesamten Auktion steht Günther Ueckers “Woge, Japan” (Los 909). Das Nagelbild, das mit einem Aufruf von € 600.000 an den Start ging und seine Liebhaber vor allem in Deutschland und der Schweiz hatte, erlöste € 825.000*, die ein Sammler aus Bayern bot. Auch acht weitere Werke des ZERO-Meisters wurden gut angenommen, allen voran sein 1999 entstandenes “Feld (For Ezra Pound)” (Los 902), das ein Sammler aus Großbritannien von € 130.000 bis auf den Erlös von € 200.000* klettern ließ.
Besonders bemerkenswert war im Bereich der Skulpturen das Ergebnis für Tony Craggs “Point of View” (Los 935). Ebenfalls aus Bayern kam hier das gegen vehemente Konkurrenz vor allem aus Süddeutschland siegreiche Gebot von € 662.500*. Die überlebensgroße Plastik konnte ihren Aufrufpreis von € 280.000 mehr als verdoppeln. Damit schwang sie sich nicht nur auf Platz 2 der Auktion, sondern erzielte gleichzeitig einen neuen Weltrekord** für ein Werk dieses Künstlers..
An dritter Stelle steht mit einem Erlös von € 537.500* Robert Rauschenbergs großformatiges “County Sweep (Galvanic Suite)” (Los 919). Es ging für mehr als das Doppelte des Aufrufs von € 240.000 an einen Sammler von der amerikanischen Ostküste, der unter anderem Telefonbieter aus Belgien und Slowenien überbot.
Für eine halbe Million Euro* wechselte Ernst Wilhelm Nays mit € 180.000 aufgerufene “Purpurmelodie” (Los 854) in den Besitz eines passionierten Sammlers aus Baden-Württemberg. Er verwies sowohl die Konkurrenz vor Ort als auch fast ein halbes Dutzend Telefonbieter vor allem aus Deutschland und der Schweiz auf die Plätze.
Neben Enrico Castellanis “Superficie bianca” (Los 903), das seinen Käufer für € 312.500* in Italien fand, begeisterte auch Victor Vasarelys “Dauve” (Los 879). Ein beharrlicher Sammler aus Polen setzte sich hier mit dem Erlös von € 350.000* durch und erzielte fast eine Verdoppelung des Aufrufs von € 180.000.v Für Spannung im Auktionssaal sorgten auch ein halbes Dutzend Arbeiten von Gerhard Richter, allen voran drei sechsstellig bewertete Werke. Während “Fuji” (Los 914) für € 300.000* nach Hong Kong abgegeben wurde und “Grün-Blau-Rot” (Los 951) für € 262.500* nach Seoul wanderte, verblieb zumindest “Ohne Titel (9.12.96)” (Los 877) für € 256.250* in Süddeutschland.
Das größte telefonische Interesse verbuchte François Morellet der mit “5 trames de grillage 0° 18° 36° 54° 72°” (Los 901) insgesamt 22 Leitungen nach Belgien, England, Frankreich, Italien, Südafrika, Zypern und in die Schweiz zum Glühen brachte. Am Ende reüssierte jedoch ein im Saal anwesender deutscher Sammler. Ihm gelang es die zahlreichen Gebote für das mit € 25.000 aufgerufene Eisendrahtgitterwerk mit € 206.250* zum Verstummen zu bringen und einen neuen Rekord** für ein Werk dieses Künstlers in Deutschland aufzustellen.
Auch für “B99” (Los 869) des Warschauer Künstlers Wojciech Fangor war das Interesse bereits im Vorfeld sehr groß. Erwartungsgemäß kam ein Großteil der 14 telefonischen Bieter aus Polen, doch auch Anwärter aus Deutschland, Monaco, Russland und den USA waren vertreten, als das farbintensive Ölgemälde mit € 30.000 zum Aufruf kam. Am Ende trug schließlich eine Polnische Privatsammlung den Sieg davon. Mit dem Erlös von € 200.000* sorgte sie gleichzeitige für mehr als eine Versechsfachung des Aufrufs..
zu 2. Contemporary ArtDer Star dieser Abteilung heißt Katharina Grosse. Ihre drei Arbeiten mit Aufrufpreisen im fünfstelligen Bereich wurden nicht nur ausnahmslos, sondern auch mit ganz hervorragenden Steigerungen abgesetzt. Während Los 788 den Erlös von € 212.500* einspielte, kletterte Los 814 sogar bis auf € 275.000* und verbucht damit einen deutschlandweiten Rekord** für ein Werk dieses Künstlerin. Zwar kamen die meisten Interessenten erwartungsgemäß aus Deutschland, doch auch Sammler aus Italien und Zypern waren am Start.
Besonders beeindrucken konnte neben Imi Knoebels an zehn Telefonen nachgefragtem „Porträt 98-32“ (Los 793), das ein Privatsammler aus der Schweiz bei aufgerufenen € 34.000 mit € 92.500* honorierte, vor allem auch Karin Kneffel mit ihrem Ölgemälde „2008/8“ (Los 806), das ein süddeutscher Sammler von € 75.000 bis auf den Erlös von € 125.000* hob.
Zu 3. Klassische ModerneAngeführt wird diese Abteilung von Alfons Waldes „Aurach bei Kitzbühel“ (Los 715), das seinen Aufruf von € 200.000 vervielfachte. Eine fränkische Privatsammlung ergatterte die meisterlich inszenierte Winterlandschaft mit einem schriftlichen Gebot, das trotz des Erlöses von € 525.000* durchaus noch Luft nach oben hatte. Das mag vielleicht ein Trost für die Konkurrenz im Saal und die beiden telefonisch bietenden Österreicher sein.
Während Lovis Corinths „Luzerner See am Vormittag“ (Los 720) einer Liebhaberin aus Norddeutschland gegen einen Privatmann aus Hessen am Telefon für den Erlös von € 375.000* zugesprochen wurde, sicherte sich eine Sammlerin aus Nordrhein-Westfalen ebenfalls mit einem noch lange nicht erschöpften schriftlichen Gebot Gabriele Münters „Haus am Hang“ (Los 741). Die stimmungsvolle Vorgebirgslandschaft bei Murnau konnte mit dem Erlös von € 262.500* ihren Aufruf von € 90.000 fast verdreifachen. Der Saal und telefonische Interessenten aus Deutschland, den USA und der Schweiz gingen leer aus.
Die Enttäuschung dürfte auch bei mehreren Sammlern und Händlern aus Österreich groß gewesen sein, als sich ein Landsmann Koloman Mosers „Blick auf die Rax von der Villa Mautner v. Markhof im Abendlicht“ (Los 686) für € 218.750* sicherte. Damit gelang fast eine Verdreifachung des Aufrufs.
Fast ausnahmslos verkauft wurden die neuen Arbeiten von Hermann Max Pechstein, drei davon im sechsstelligen Bereich. Die Doppelspitze mit einem Erlös von je € 187.500* besteht aus dem 1913 entstandenen „Blumenstilleben“ (Los 700) und der beeindruckenden Landschaftskulisse „Am Genfer See“ (Los 713). Während ersteres in eine Privatsammlung nach Monaco wanderte, wurde letztere gegen den Widerstand des Schweizer Handels von einer rheinländischen Privatsammlung übernommen. Für einen Weltrekord** sorgte bereits zum Auktionsauftakt am Donnerstag Josef Scharls Ölgemälde der Abend“ (Los 108). Trotz reger internationaler Beteiligung mit vielen schriftlicher Aufträgen nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus den USA sowie einem Dutzend Telefonbietern u.a. aus Monaco und Großbritannien, verblieb das Doppelporträt im ungewöhnlich schmalen Hochformat in deutschen Landen. Ein Liebhaber aus Hessen honorierte es mit dem Erlös von € 150.000*, was fast einer Verzwölffachung des Aufrufs von € 13.000 entspricht.
Nachbericht: Auktion: Kunst des 19. Jahrhunderts am 18. Mai in München
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