Einen symbolischen Fördervertrag über 30.000 Euro für die Instandsetzung des Podiums der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin überbringt am Samstag, den 20. Januar 2018 nach dem Bachkantate-Gottesdienst um 18.00 Uhr Julia Beier vom Ortskuratorium Berlin der DSD gemeinsam mit Dr. Marion Bleß, Vorstand Lotto Berlin, an Pfarrer Martin Germer.Zur Anhebung und zugleich Abgrenzung des Kirchenensembles von den umliegenden Platz- und Straßenflächen wurde ein etwa 90 Zentimeter über der Straßenebene liegendes rechteckiges Podium errichtet, das den historischen Turm von 1896 und die Kirchenbauten des Architekten Egon Eiermann von 1961 optisch verbindet. Es erhielt einen Mosaik-Belag aus Betonplatten und Tonziegeln, die ohne Dehnungsfugen in ein Beton-Dickbrett verlegt und mit Beton verfugt wurden.
Bereits in den frühen 1980er Jahren musste das Podium grundsaniert werden. Der etwa 2.360 Quadratmeter umfassende Plattenbelag war großflächig gerissen und hatte sich gesenkt. Gegenüber dem bauzeitlichen Zustand wurde das Podium bei der Restaurierung sowohl im konstruktiven Aufbau wie in der Architekturoberfläche verändert. Als historische Belegfläche blieb am Haupteingang des Kirchbaues und unter dem Vordach eine rund 25 Quadratmeter große Fläche des originalen Belags erhalten.
Nun ist das Podium erneut sanierungsbedürftig. Die Kosten für die gesamte Baumaßnahme in Höhe von 1,8 Millionen Euro kann die Kirchengemeinde allein nicht aufbringen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat bereits früher der Gemeinde der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche bei ihrem Bemühen um den Erhalt des weltweit herausragenden Zeugnisses der Nachkriegsmoderne geholfen. Das Gebäudeensemble der Gedächtniskirche im Zusammenspiel von Nachfolgebauten und erhaltener Turmruine ist eine unverwechselbare städtebauliche Dominante und ein Symbol für den Lebens- und Wiederaufbauwillen West-Berlins nach 1945.