Plakat zur Ausstellung „Eisenbeton. Anatomie einer Metropole“ | Blick in das Dachgeschoß des Wiener Bankvereins im Rohbau, um 1911, Privatsammlung, Foto: TimTom | Grafik: SCHIENERL D/AD Plakat zur Ausstellung „Eisenbeton. Anatomie einer Metropole“ | Blick in das Dachgeschoß des Wiener Bankvereins im Rohbau, um 1911, Privatsammlung, Foto: TimTom | Grafik: SCHIENERL D/AD - Mit freundlicher Genehmigung von: wienmuseum

Wann: 22.05.2025 - 28.09.2025

Eisenbeton. Anatomie einer Metropole – Ein neuer Blick auf Wien um 1900

Diese Ausstellung im Wien Museum lädt dazu ein, das Bild der Wiener Jahrhundertwende neu zu denken – nicht über die glanzvolle Oberfläche, sondern durch die präzise Analyse der inneren Struktur, die das Fundament für das moderne urbane Leben bildete. „Im Fokus der Ausstellung steht nicht das glanzvolle äußere Bild der Metropole, sondern ihre innere Struktur, die als Gerüst für ein modernes urbanes Leben diente“ – ein klarer Perspektivwechsel, der mit wissenschaftlicher Tiefe und visuellem Reichtum vermittelt wird.

Im Zentrum steht eine technologische Revolution: der Eisenbeton. Diese ab den 1890er-Jahren eingesetzte Bauweise ermöglichte nicht nur eine leistungsfähige Infrastruktur mit Wasserleitungen, Kanalisation und Stadtbahn, sondern wurde zum Katalysator für völlig neue Raumkonzepte. Es entstanden Bauten, in denen „Theater, Varietés und Kinos, Cafés, Büros und Wohnungen neben- und übereinander Platz fanden“. Es war die Geburt einer neuen urbanen Kultur, eines vibrierenden Lebensgefühls, das durch technische Innovation möglich wurde.

Das Wien um 1900 war ein Ort des Experiments, der Geschwindigkeit, der kulturellen Explosion. „Es war ein aufregendes Miteinander von Großstadtkultur, neuen Medien und innovativer Bautechnik“ – und damit eine Metropole, die in ihrer Dynamik dem heutigen Leben verblüffend nahekommt. Doch mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs fand dieser Aufbruch ein abruptes Ende: „Mit dem Weltkrieg fand der kulturelle, gesellschaftliche und technische Entwicklungsschub ein jähes Ende“.

Die Ausstellung macht diese vielschichtige Geschichte sichtbar – mit Modellen, Plänen, Fotografien, Gemälden, Plakaten und originalen Ausstattungsstücken. Sie lässt ikonische wie weniger bekannte Eisenbetonbauten in ihrer Bedeutung für das tägliche Leben der Menschen lebendig werden: vom Zacherlhaus zum Looshaus, vom Residenzpalast zum Dianabad. Diese Bauwerke sind nicht nur technische Meisterleistungen, sondern auch „zentrale Schauplätze des beschleunigten, abwechslungsreichen, aber auch zunehmend herausfordernden Großstadtlebens der Moderne“.

Kuratiert wurde die Ausstellung von Andreas Nierhaus und Eva-Maria Orosz, unterstützt von der kuratorischen Assistentin Irina Morzé. Das Forschungsteam unter der Leitung von Otto Kapfinger – mit Gabriele Anderl, Markus Kristan, Ursula Prokop, Felix Siegrist, Adolph Stiller, Stephan Templ, Maria Welzig und Anna Wickenhauser – lieferte die wissenschaftliche Grundlage. Die Ausstellungsarchitektur stammt von polar÷, die Grafik von Schienerl A/AD.

Diese Ausstellung basiert auf den Ergebnissen des ambitionierten Forschungsprojekts „Anatomie einer Metropole“ und wirft ein neues, faszinierendes Licht auf ein Wien, das nicht nur Hauptstadt einer untergehenden Monarchie war, sondern auch Labor einer urbanen Zukunft.

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Tags: Architektur, Farbfotografie, Gemälde, Nachkriegszeit, Plakate, Schwarzweißfotografie‎
Otto Wagner (1841 - 1918), Kaiser Franz Josef Stadtmuseum auf der Schmelz („Opus=IV“), Halle, Perspektive, 1912 | Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum Otto Wagner (1841 - 1918), Kaiser Franz Josef Stadtmuseum auf der Schmelz („Opus=IV“), Halle, Perspektive, 1912 | Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum - Mit freundlicher Genehmigung von: wienmuseum /

Wer: Wien Museum

Verlag bzw. k. u. k. Universitätsbuchhandlung R. Lechner (Wilh. Müller) (Verlag), Wienflussregulierung 1894 - 1900, Betonierung eines Gewölberings unterhalb der Elisabethbrücke, 11.10.1898, 1898 (Aufnahme) | Wien Museum Verlag bzw. k. u. k. Universitätsbuchhandlung R. Lechner (Wilh. Müller) (Verlag), Wienflussregulierung 1894 - 1900, Betonierung eines Gewölberings unterhalb der Elisabethbrücke, 11.10.1898, 1898 (Aufnahme) | Wien Museum - Mit freundlicher Genehmigung von: wienmuseum /

Wer: Wien Museum

Ferdinand Kruis (Künstler), Der Neue Markt am Abend, 1914 | Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum Ferdinand Kruis (Künstler), Der Neue Markt am Abend, 1914 | Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum - Mit freundlicher Genehmigung von: wienmuseum /

Wer: Wien Museum

Unbekannt (Fotografin), 1., Fleischmarkt 1 - Residenzpalast - Blick von d Unbekannt (Fotografin), 1., Fleischmarkt 1 - Residenzpalast - Blick von d - Mit freundlicher Genehmigung von: wienmuseum /

Wer: Wien Museum

Marianne Strobl (1865 - 1917), Schuhfabrik Sucharipa, Kaiserstraße, 1911/12 | Foto: Wien Museum Marianne Strobl (1865 - 1917), Schuhfabrik Sucharipa, Kaiserstraße, 1911/12 | Foto: Wien Museum - Mit freundlicher Genehmigung von: wienmuseum /

Wer: Wien Museum

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