Maureen Paley präsentiert mit großer Freude die erste Einzelausstellung von Kayode Ojo in der Galerie und zugleich im Vereinigten Königreich: „An angel is just a messenger“. Die Ausstellung markiert einen bedeutenden Moment in der Karriere des 1990 in Cookeville, Tennessee, geborenen Künstlers, der heute in New York lebt und arbeitet. Seine Werke sind in renommierten Institutionen wie dem CCS Hessel Museum of Art in New York, dem MOCA Museum of Contemporary Arts in Los Angeles, dem Museum Brandhorst in München, dem Stedelijk Museum in Amsterdam und dem Studio Museum in Harlem vertreten.Die Skulpturen von Kayode Ojo entstehen durch einen Prozess des Suchens, Sammelns und Arrangierens von Objekten. Sie offenbaren, wie Dinge sozialen Status vermitteln können, und untersuchen die Künstlichkeit von Geschmack sowie die damit verbundenen Sehnsüchte. Obwohl seine Werke Zeichen von Überfluss und Anhäufung reflektieren, feiern die sorgfältig inszenierten Kompositionen auch die Zerbrechlichkeit und unpraktische Schönheit der verwendeten Objekte.
Ein entscheidendes Merkmal seiner Praxis ist der Rückgriff auf Materialien aus der Welt des Online-Shoppings. Ojo bedient sich bei Fast-Fashion-Websites und anderen digitalen Verkaufsplattformen. Der Künstler integriert das Stöbern, Scrollen und Erwerben bewusst in seine künstlerische Arbeit. Besonders bemerkenswert: In den Bildunterschriften seiner Werke zitiert er die originalen Artikelbeschreibungen exakt so, wie sie online erschienen sind. Damit lenkt er die Aufmerksamkeit auf die suchmaschinenoptimierten Schlüsselwörter, die die algorithmischen Strukturen des heutigen E-Commerce dominieren.
Ein weiterer Bestandteil der Ausstellung „An angel is just a messenger“ ist eine fortlaufende Fotoserie, die in nächtlichen Settings entstanden ist. Diese Aufnahmen fangen flüchtige Begegnungen, Opulenz und eine gewisse Erotik dieser Orte ein. Die abgebildeten Personen erscheinen in unterschiedlichen Graden der Erkennbarkeit – eine bewusste Reflexion über Transparenz und Zugänglichkeit in sozialen Räumen.
Der Ausstellungstitel geht auf ein Zitat von Ojos Vater zurück, einem tiefgläubigen evangelikalen Christen: „My dad says an angel is just a messenger“, so der Künstler. Und er fügt hinzu: „And what is a contemporary artist if not a messenger?“ In diesen Worten offenbart sich die Haltung eines Künstlers, der sich selbst als Übermittler versteht – als jemand, der inmitten der Bilderflut unserer Konsumgesellschaft neue Bedeutungen aufdeckt.
Kayode Ojo wird in Berlin von der Galerie Sweetwater vertreten, die 2024 seine Einzelausstellung „Me & U“ präsentierte. Bereits 2023 zeigte 52 Walker in New York seine Ausstellung „Eden“. Mit „An angel is just a messenger“ schlägt Ojo nun ein neues Kapitel auf – eine Erkundung von Status, Konsum und Intimität, durchdrungen von scharfsinnigem Blick und poetischer Subtilität.
This text has been edited to present the content in a clear and easily understandable manner. Details about the editing process and our use of AI can be found here.