Joan Miró, der Meister des verspielten Chaos, zeigt hier wieder seine fantastische Seite: Ein menschliches Gesicht? Eine Vase? Ein rätselhafter Blick in eine andere Dimension?Auch der Titel Signes et figurations (auf Deutsch Zeichen und Gestalten) verrät nichts, sondern beschreibt nur, womit Miró uns verzaubert: Er jongliert mit Symbolen, Linien und Formen, die schwerelos zwischen Traumwelt und kindlicher Malerei schweben – experimentell, intuitiv und doch wohl bedacht.
Unser Werk stammt aus dem Jahr 1935, einer politisch aufgeladenen Zeit, kurz vor dem Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs – in der Miró malerische Konventionen sprengte, mit ungewöhnlichen Techniken und Materialien experimentierte und seine eigene unverwechselbare künstlerische Sprache weiterentwickelte.
Signes et figurations ist ein rätselhaftes Spiel voller Andeutungen – ganz typisch für Miró. Sein Name ist natürlich nicht der Imperativ des spanischen ‚mirar‘ (schauen), sondern stammt von seinen katalanischen Eltern. Und dennoch: Seine Kunst fordert uns auf, genau zu schauen und bringt uns zum Staunen.