Die erste institutionelle Überblicksausstellung von Shu Lea Cheang (geb. 1954, Taiwan) aktualisiert ihre Werke und Artefakte der letzten drei Jahrzehnte zu neuen Landschaftsformationen. Jeder der Galerieräume ist eine eigene Welt, in der internetbasierte Installationen, Software-Interaktionen und Multiplayer-Performances zum Spielen und Forschen einladen.KI$$ KI$$ nimmt den Debütfilm der Künstlerin und Filmemacherin, Fresh Kill (1994), zum Ausgangspunkt, um ihre Praktiken des worldbuilding – der Erfindung und Gestaltung fiktionaler Welten – zu erkunden. Shu Lea Cheang zog in den 1980er Jahren nach New York City, wo sie sich der dynamischen Szene des unabhängigen Kinos anschloss und begann, mit Video, Live-TV und Netzwerktechnologien zu experimentieren. Seit den 1990er Jahren hinterfragt und erweitert sie mit ihren Arbeiten unser Verständnis von digitaler Kultur. Cheang sagte den Erfolg von Kryptowährungen voraus und beschäftigte sich früh mit gamifizierten Gesellschaften und Biotechnologien. Ihr oft mehrjähriger Arbeitsprozess durchläuft verschiedene Phasen und bedient sich unterschiedlicher Medien wie Video, Installation, Performance und diverser Formen des Kinos.
Die Ausstellung erstreckt sich über vier Galerieräume, in denen Kunstwerke und Artefakte neu zusammengestellt und somit aktualisiert werden. Abfall wird dabei zu einem zentralen Thema, das Cheangs Auseinandersetzung mit der Verflechtung von Biosphäre und Technosphäre lenkt. Jeder der Räume wird zu einer eigenen Welt, in der internetbasierte Installationen, Software-Interaktionen und Multiplayer-Performances das Publikum zum Spielen und Forschen einladen.
„KI$$ KI$$“ stellt das Format der Ausstellung als eine transformative Reise oder „Erfahrungs-Maschine“ dar. Wagemutige Science-Fiction-Erzählungen sowie natürliche und künstliche Intelligenzen spielen bei Shu Lea Cheang eine ebenso zentrale Rolle wie bei „Voices“, der parallel laufenden Ausstellung des Künstlers Philippe Parreno, werden jedoch aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. „KI$$ KI$$“ thematisiert neue und historische Technologien und setzt nach den Ausstellungen von Dumb Type, Tony Cokes und WangShui unsere Beschäftigung mit zeitgenössischen und neuen transmedialen Kunstpraktiken fort.
Wir danken LG Electronics, IT Business für ihre großzügige Unterstützung der Ausstellung. Kuratiert von Sarah Johanna Theurer mit Laila Wu.