Fritz Martinz | Maler und Modell, 1967 | Foto © Christian Redtenbacher Fritz Martinz | Maler und Modell, 1967 | Foto © Christian Redtenbacher - Mit freundlicher Genehmigung von: kleinegalerieAT

Was: Ausstellung

Wann: 22.04.2024 - 24.05.2024

Der österreichische Künstler Fritz Martinz (1924-2002) gehörte neben Alfred Hrdlicka und Georg Eisler zur Gruppe der engagiert gesellschaftskritischen Realisten. Er zählt zu den großen, in der Kunstszene bisher zu wenig beleuchteten Malern, Zeichnern und Skulpturisten. Fritz Martinz wurde am 29. Mai 1924 in Bruck an der Mur geboren.Seine künstlerische Ausbildung erhielt er…
Der österreichische Künstler Fritz Martinz (1924-2002) gehörte neben Alfred Hrdlicka und Georg Eisler zur Gruppe der engagiert gesellschaftskritischen Realisten. Er zählt zu den großen, in der Kunstszene bisher zu wenig beleuchteten Malern, Zeichnern und Skulpturisten. Fritz Martinz wurde am 29. Mai 1924 in Bruck an der Mur geboren.Seine künstlerische Ausbildung erhielt er an derKunstgewerbeschuleinGrazbeiProf.RudolfSzyszkowitzund an derAkademiederbildendenKünsteinWienin der Meisterklasse vonProf.AlbertParisGütersloh.

Im Jahr 1943 musste er seine Ausbildung wegen Einberufung zum Kriegsdienst unterbrechen. In diesen Zeiten, in denen die NS-Kulturpolitik avantgardistische Strömungen mit aller Gewalt unterdrückte und verfolgte, war Fritz Martinz gezwungen,seine geistige Haltungverschlüsselt-beispielsweise durch anklagende Tier darstellungen-auf Papier und Leinwand zu bannen.

Zu Beginn der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts beschäftigte er sich häufig mit großen und überbordend-schweren Figurenkompositionen. Dabei arbeitete er mit seiner wuchtigen Bildersprache entschieden gegen den damals herrschenden Zeitgeist, welcher Abstraktionen und den fantastischen Realismus bevorzugte.

1950 erhielt er für seine Diplomarbeit den Staatspreis innerhalb der Akademie der bildenden Künste.

1953 kam Martinz durch seine Teilnahme an derBiennaleinVenedigmit italienischen Realisten in Kontakt. Die Auseinandersetzung mit deren Arbeiten beeinflussten daraufhin seine figurative Malerei.

Daneben waren die Kriegserlebnisse und das Schicksal der Tiere prägend für seine Arbeiten. Das Tier wurde abermals ein dominantes Thema. Für Studienzwecke verbrachte Fritz Martinz mehrere Monate im Schlachthaus St. Marx. An das arbeitsbedingte brutale Geschehen in der Schlachthalle musste er sichdabeierst gewöhnen.

1960 und 1962 zeigten Fritz Martinz und Alfred Hrdlickain der mittlerweile abgerissenen Zedlitzhalle zusammen ihre Werke in der Ausstellung „Skulptur, Malerei und Grafik“.

In den folgenden Jahren hielt Martinz die existenziellen Leiden von Menschen und Tieren in seinen Arbeiten fest und es folgten zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In-und Ausland u.a. 1969 die vielbeachtete Ausstellung in der Tiefgarage der Zentralsparkasse in Wien.

1969 wurde Martinzan die Wiener Kunstschule und künstlerische Volkshochschule in der Lazarettgasse berufen, an der er über viele Jahre ein hervorragender und inspirierender Lehrer und Kunstvermittler war.

Zusammen mit Alfred Hrdlicka, Georg Eisler,Rudol fSchwaiger und Rudolf Schönewald zählt Fritz Martinz zu jenen österreichischen Künstlern der Nachkriegszeit, welche unbeirrt und kompromisslos realistisch Körper darstellten.

Besonders beeindruckend sind die im Wohnpark Alt Erlaa ist dasvon Fritz Martinzgeschaffene Monumentalgemälde „Pferde“,seine „Schlachthofbilder“, „Nibelungenzyklus“, die großen Akte und Selbstportraits, sie alle sind eindrucksvoller Beweis fürKraft und expressive Gesten, die Martinz auszeichnen.

Fritz Martinz hat sich innerhalb seines Schaffens immerwährend für den Humanismus eingesetzt. Sein Werk ist geprägt durch gesellschaftskritische Inhalte und die Auseinandersetzung mit der menschlichen Existenz, durch Themen der Mythologie und der Geschichte, welche er in etlichen Studien, Zeichnungen, Zyklen, Bildern, Triptychen und Ikonen aufgearbeitet hat.

Am 15.November 2001 starb Fritz Martins im 79.Lebensjahr nach einerlangen,schweren Krankheit in Wien.

Vernissage: Montag, 22. April 2024,19 UhrBegrüßung: Ernst Woller, Erster Präsident des Wiener Landtages zu den Werken: Günther Holler-Schuster, Kurator Neue Galerie Graz/Universalmuseum Joanneum Eröffnung: Dr.in Jennifer Kickert, Abgeordnete zum Wiener Landtag und Gemeinderätin

Katalogpräsentation und Finissage: Mittwoch, 22. Mai 2024 ab 18:30 Uhr

Die Ausstellung ist bis einschließlich 24. Mai 2024 zu sehen.

Eintritt frei | Anmeldung erforderlichweitere Informationen gibt es hier

Tags: Alfred Hrdlicka, Fritz Martinz, gegenständliche Malerei, Georg Eisler, Grafik, Malerei, Menschen, Nachkriegszeit, Zeichnungen, Surrealismus

Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag von 11 – 19 Uhr, Sa nach Terminvereinbarung

Das könnte Sie auch interessieren.
Lot 164 - James Rizzi, Wine On Line
Franz Grabmayr, Rote Felsenwand, 2009 110 x 160cm (Rahmenmaß 117,5x167cm) Öl auf Leinwan
Wien, Messe, 08.03.2025 - 16.03.2025
Drago Julius Prelog „Die Sonne Portugals“ Acryl auf Papier, 57 x 40,8 cm, signiert und datiert 1999, verso bezeichnet Foto © Galerie Szaal
Gustav Klimt, Study for the painting 'Die Freundinnen' ('The girlfriends'), 1916/17
Impressionen SPARK Art Fair Vienna 2024 (c) SPARK Art
Wien, Ausstellung, 25.03.2025 - 12.04.2025
Mathias Pöschl Stilisierte Vögel, wie mit schwarzem Stift
Screenshot "Affordable Art Fair" Video (c) affordableartfair.com
Albrecht Dürer | Kopf des Laute spielenden Engels (Detail aus dem „Rosenkranzfest“), 1506 | ALBERTINA, Wien © ALBERTINA, Wien
Hans Haacke, Fotonotizen, documenta 2, 1959  Courtesy der Künstler und Paula Cooper Gallery, New York © Hans Haacke / Artists Rights Society (ARS), New York / Bildrecht, Wien 2024
Wien, Ausstellung, 28.03.2025 - 13.07.2025
Egon Schiele, Sitzende Frau mit hochgezogenem Knie, 1917 © Národní Galerie, Prag, Foto: National Gallery Prague 2024
Wien, Ausstellung, 10.07.2025 - 10.08.2025
Jermaine Browne FemFunk © yakoone
Egon Schiele, Damenbildnis (Valerie Neuzil), 1912  Heidi Horten Collection
© Anna Stöcher
Wien, Ausstellung, 02.10.2025 - 18.01.2026
Marina Abramović  Freeing the Voice, 1975  Courtesy of the Marina Abramović Archives © Marina Abramović. Image courtesy of Marina Abramović Archives
Wien, Ausstellung, 20.09.2025 - 22.03.2026
Paul Klee, Die Geschwister, 1930 © Heidi Horten Collection
Maria Lassnig Fliegen lernen, 1976  177 x 127 cm Tempera auf Leinwand  mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, erworben 1980 © Maria Lassnig Stiftung