Bei den Vorbereitungen der vergangenen Auktion im Kölner Auktionshaus Van Ham machten die Experten einen unerwarteten Sensationsfund. Dank der Zusammenarbeit mit verschiedenen Spezialisten wurden drei Altarskulpturen des 16. Jahrhunderts identifiziert, die Anfang der 1970er Jahre aus zwei Kirchen gestohlen wurden. Am 19. März 2024 um 12 Uhr werden diese drei Werke als Schenkung von Van Ham an die Kirchengemeinden Bergheim-Paffendorf und Kleve überreicht. Nach mehr als 50 Jahren ihrer Entwendung können sie nun wieder in ihren ursprünglichen liturgischen Kontext zurückkehren.Dank der Zusammenarbeit mit dem niederländischen Kunsthändler Erik Bijzet sowie dem Senior-Kurators für Skulpturen des Rijksmuseums Amsterdam, Professor Dr. Frits Scholten, erhielt Van Ham den Hinweis auf die Skulptur des Propheten, die ursprünglich aus dem Klever Kreuzaltar stammt. Parallel konnte Guido de Werd, Kunsthistoriker und ehemaliger Direktor Museum Kurhaus Kleve, zusammen mit dem Leiter der Restaurierungswerkstatt des Rheinischen Amts für Denkmalpflege Brauweiler, Marc Peez, auch eine zweiteilige Skulpturengruppe mit dem Heiligen Nikodemus und Maria Magdalena als gestohlene Skulpturen identifizieren. Sie stammen aus derselben Einlieferung einer Erbengemeinschaft wie der Klever Prophet und waren ursprünglich Teil des kunsthistorisch bedeutenden Antwerpener Altars der Kirche St. Pankratius in Bergheim-Paffendorf.
Die Objekte wurden umgehend aus der Auktion zurückgezogen. Auch wenn der Diebstahl vor über 50 Jahren inzwischen juristisch verjährt ist, sind diese Werke im regulären Kunstmarkt dennoch unverkäuflich. Um für alle Beteiligten ein glückliches Ende zu finden, hat Markus Eisenbeis, Geschäftsführer von Van Ham, der Erbengemeinschaft die drei unter Denkmalschutz stehenden Skulpturen abgekauft, so dass diese als Schenkung von Van Ham an die rechtmäßigen Eigentümer überreicht werden können.