Anfang 2024 zeigt Veronika Suschnig unter dem Titel NESTING ihre bereits zweite Einzelausstellung in der Galerie Reinthaler. NESTING bedeutet - neben Nestbauen - in der Holztechnik das Verschachteln von flächigen Werkstücken in ein großes Format, um den Verschnitt zu minimieren. Bei Veronika Suschnigs neuesten Arbeiten geht es um das Nestbauen im ursprünglichen Sinn sowie die dazugehörigen Verschachtelungen. Als komplex und intim gestaltet sich dabei der Prozess, sich einen Ort zum Menschsein zu schaffen. Nicht alle Details finden ihren Weg an die Oberfläche – oft verbergen sich die Ursachen unseres Handelns in jenen schiefen Seitenlagen, die schlussendlich unser Habitat definieren.Mit ihren seriellen Arbeiten hat sich Veronika Suschnig (*1989 Korneuburg) etabliert. Neben Reihen wie „Drugtales“, in denen sie Tablettenverpackungen als Textbotschaften inszeniert, oder den pastös gemalten „Pleasure Paintings“ entsteht seit 2022 die Serie „Soft Skills“: Siebdrucke und Malerei in Acryl auf Baumwollgaze, deren Formen auf verfremdeten Körperstudien beruhen. Fragmentiert und mehrdimensional im technischen wie inhaltlichen Sinne, überzeugen diese neuen Arbeiten. „Im Kern geht es immer um das Zwischenmenschliche“, erklärt die Künstlerin, „und um Nähe und Distanz“. Suschnig arbeitet gern ortspezifisch und wiederholt auch von der Wand heraus ins Dreidimensionale. Sie bezeichnet ihre Werke auch als „skulpturale Tafelbilder“. Neben dem Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste bei Daniel Richter und Heimo Zobernig studierte Suschnig auch Architektur.
(Auszug aus: Paula Watzl, Parnass Up & Coming 2023, S. 16)