Emil Singer, Stephansdom © JMW Emil Singer, Stephansdom © JMW - Mit freundlicher Genehmigung von: StalzerundPartner

Was: Ausstellung

Wann: 14.02.2024 - 01.09.2024

Im Jahr 2019 schenkte James “Sandy” Rikoon dem Jüdischen Museum Wien einen Teil seiner Sammlung von Radierungen, die vom jüdisch-österreichischen Künstler Emil Singer (1881–1942) gestaltet wurden. Damit wollte er ein verlorenes Stück der jüdischen Geschichte Wiens wiederherstellen. Die Forschungsarbeit zu diesem Bestand hat ein einzigartiges Netzwerk von Historiker:innen,…
Im Jahr 2019 schenkte James “Sandy” Rikoon dem Jüdischen Museum Wien einen Teil seiner Sammlung von Radierungen, die vom jüdisch-österreichischen Künstler Emil Singer (1881–1942) gestaltet wurden. Damit wollte er ein verlorenes Stück der jüdischen Geschichte Wiens wiederherstellen. Die Forschungsarbeit zu diesem Bestand hat ein einzigartiges Netzwerk von Historiker:innen, Hobbyforscher:innen und Sammler:innen offenbart, die gemeinsam daran arbeiteten, die Spuren des Lebens und der Werke des in der Schoa ermordeten Künstlers aufzudecken. In dieser Ausstellung dienen die Radierungen als Archivalien; hinter der nostalgischen Darstellung von Wiener Wahrzeichen verbirgt sich eine tiefere, vielsichtige Geschichte. Bei genauerer Betrachtung erkennt man Emil Singers Versuch, inmitten der strengen Beschränkungen des nationalsozialistischen Regimes seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dieser Versuch löste intensive Bemühungen seitens seiner US-amerikanischen Bekannten aus, die sich bemühten, Emil Singer und seine Frau aus dem kriegsgebeutelten Europa in die USA zu retten.

Im Laufe der Ausstellungsvorbereitungen erhielt das Jüdische Museum Wien 2023 mit der Schenkung der Familie Isaacs Sammlung durch Henry Isaacs ein weiteres wichtiges Stück der Lebensgeschichte von Emil Singer. Seine Eltern Reginald und Charlotte Isaacs waren unter den zentralen Personen, die versuchten, dem Künstler und seiner Ehefrau durch den Verkauf seiner Werke sowie bei den Vorbereitungen ihrer Emigration in die USA zu helfen, wobei sie letztendlich allerdings versagten. Anhand dieses einzigartigen Bestands kommen die tragischen Aspekte von Emil Singers Biografie hervor.

Diese österreichisch-amerikanische Geschichte veranschaulicht die Herausforderungen der Emigration im Zweiten Weltkrieg, Fragen der Provenienz und Restitution sowie den Weg, wie diese Geschichten ins Jüdische Museum Wien finden.

Kuratorinnen: Caitlin Gura, Daniela PscheidenAusstellungsgestaltung: Fuhrer, Wien

#emilsinger

Tags: Emil Singer, Grafik, Malerei, Marcus G. Patka, Radierer, Sammlung Isaacs

Das Jüdische Museum Wien, Dorotheergasse 11, 1010 Wien, ist von Sonntag bis Freitag 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der zweite Standort, Museum Judenplatz, Judenplatz 8, 1010 Wien, ist von Sonntag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr, Freitag 10 bis 14 Uhr (Winterzeit) bzw. 17 Uhr (Sommerzeit) geöffnet.

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