Die Gruppenausstellung von viennacontemporary ist noch bis 21.Oktober 2023 in das weisse haus zu sehen.Kuratiert von Laura Amann, Kuratorin bei der Kunsthalle Wien, wirft die Ausstellung im Rahmen von VCT STATEMENT 2023, einem Sonderprogramm von viennacontemporary, ein Schlaglicht auf die Themen politische Heimatlosigkeit und zeitgenössische Staatsbürgerschaft.
Die acht herausragenden Künstler:innen Olga Balema, Sharif Baruwa, Tony Cokes, Maximiliano Leon, Wendelien van Oldenborgh, OMARA Mara Oláh, Aykan Safoğlu und Miriam Stoney setzen sich hier mit Fragen zur Zugehörigkeit und Partizipation auseinander.
Die Ausstellung fordert die Besucher:innen heraus, ihre eigenen Positionen in Bezug auf die herrschenden Machtstrukturen und Privilegien zu reflektieren. Sie konfrontiert uns mit der Frage, inwieweit wir uns selbst unbewusst in diese Strukturen einfügen und ob wir bereit sind, unsere Perspektiven zu erweitern.
Inhaltlich basiert sie auf dem Konzept “not either or, but and” der Anthropologin Marisol de la Cadena. Dieser Vorschlag eröffnet uns die Möglichkeit, ontologisch unterschiedliche Weltanschauungen miteinander in Einklang zu bringen, indem es uns dazu ermutigt, zu akzeptieren, dass verschiedene Konzepte und Formen an einer gemeinsamen Schnittstelle aufeinandertreffen können. Diese Schnittstelle ermöglicht eine gegenseitige “Neubeschreibung”, bei der die verschiedenen Konzepte sich überlappen und doch über sich selbst hinausgehen können.
Die Kuratorin Laura Amann beschreibt dieses Konzept als ein Werkzeug, das uns dazu ermutigt zu erkennen, dass die Welt und die Dinge anders sein können, als wir sie kennen. Es eröffnet Raum für Präsenzen, die unsere bisherigen Vorstellungen und Wissenswege in Frage stellen, und ermöglicht es den verschiedenen Konzepten, sich miteinander zu verbinden und neue zu bilden.
“Die in ‘Not Either Or, But And’ präsentierten künstlerischen Positionen bieten die Möglichkeit, de la Cadenas anthropologischen Vorschlag des ‘nicht nur’ als Instrument der Subversion für das eigene Denken zu nutzen,” erklärt Kuratorin Laura Amann. “Vielleicht ermöglichen sie uns, ontologische und epistemische Perspektiven zu eröffnen, durch die wir erkennen, dass oberflächliche Lösungen wie Assimilation, Toleranz oder die Überwindung von Vorurteilen nicht ausreichen.”
Der Besuch der Ausstellung in das weisse haus ist bis zum 21. Oktober 2023 kostenfrei möglich.