Nicht verpassen: Janet Cardiff & George Bures Miller. Dream Machines läuft noch bis 24. September 2023. Die Ausstellung bietet einen Überblick über das Werk des kanadischen Künstler:innenpaars und nimmt die Besucher:innen mit in märchenhafte und poetische Welten.Das Werk von Janet Cardiff und George Bures Miller richtet sich an alle Sinne. Es erkundet insbesondere die skulpturale Plastizität von Geräusch, Klang und Musik. Ihre Arbeiten sind Vehikel für individuelle Exkursionen, die eine nostalgische Faszination für wunderkammerartige Erfahrungswelten mit den multimedialen Möglichkeiten unserer heutigen Lebensrealität verbindet. Wer sich auf den Weg macht, ihre Werke zu erkunden, begibt sich auf Reisen, taucht in Träume und poetische Welten ein. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Überblick über ihr Schaffen, von ersten interaktiven Klangarbeiten bis zu neusten, dystopisch-immersiven Rauminstallationen.
Den Anfang ihrer über 30-jährigen Karriere als Künstlerpaar machten ortsspezifische 'Audiowalks' mit Walk- oder Discmans. Ab 2000 entwickelten sie eine besondere Form der Augmented Reality, indem sie ihre Walks mittels verschiedener Videoabspielgeräte um eine Dimension erweiterten – ein Erlebnis, das von Teilnehmenden als eine Art interaktives, körperlich erfahrbares Kino beschrieben wurde. Ähnlich wie unser Geruchssinn ist das akustische Gedächtnis ein hochpräzises und hochkapazitives Erinnerungssystem, das die Wahrnehmung prägt und in seiner Offenheit, Körperlichkeit und Anschlussfähigkeit dem visuellen Gedächtnis vielleicht überlegen ist. Diesen Aspekt nutzt das Duo voll aus, um mit ihren Spaziergängen die wunderbare Entgrenzung und Offenheit des Hörens erlebbar zu machen: Durch die Interaktion mit der Aussenwelt werden die Sinne geschärft, gleichzeitig wirken die Teilnehmenden auf Aussenstehende als befänden sie sich in einer meditativen Versenkung.
Cardiff und Miller verwenden verschiedene technische Ansätze, um unterschiedliche Klangerlebnisse zu kreieren. Besonders eindrücklich gelingt dies in ihrer ersten grossen musikalischen Installation The Forty Part Motet (2001). Ausgangspunkt für die Soundinstallation ist eine geistliche Vokalkomposition: die Motette Spem in Alium (um 1570) für acht Chöre zu je fünf Stimmen von Thomas Tallis. Das Duo zeichnete die Stimmen der vierzig Sänger:innen einzeln auf getrennten Tonspuren auf, um sie schliesslich unisono wiederzugegeben. Vierzig Lautsprecher, in einem Oval angeordnet, stehen für die Chormitglieder und machen den Klang im Raum skulptural erfahrbar. Die Besucher:innen können ihr Hörerlebnis selbst beeinflussen, indem sie sich im Raum bewegen, sich nahe eines Lautsprechers auf eine einzelne Stimme konzentrieren oder die Komposition als Ganzes rezipieren.
Der Juni im Überblick:Sommerfest und Eröffnung Janet Cardiff & George Bures Miller. Dream MachinesBook Launch mit Roger BallenSound Bar im Solitude ParkPerformance von Nino Baumgartner bei Finally Saturday am TheaterplatzCurator's Tour Janet Cardiff & George Bures Miller. Dream MachinesKonzert 6 Premieres for PercussionBook Launch Performance hoch ZweiFührung für Menschen mit Sehbehinderungen und blindeMenschenEröffnung der extra muros Installation im AckermannshofRoche 'n' Jazz Konzert