Die Ausstellung Puparium – Das Atelier von Gregor Schmoll, die am 15. Juni eröffnet wird, setzt sich mit einer außergewöhnlichen Fotoserie auseinander: 1945 trafen sich der aus Österreich emigrierte Architekt und Bühnenbildner Friedrich Kiesler und der New Yorker Fotograf Percy Rainford mit dem aus Frankreich stammenden Künstler Marcel Duchamp in dessen Atelier in der 210 West 14th Street in New York, um Aufnahmen für eine Fotocollage anzufertigen. Rainford fotografierte das Atelier aus ungewöhnlichen Kamerawinkeln. Aus diesen Aufnahmen montierte Kiesler das „Raumgedicht“ LES LARVES D’IMAGIE D’HENRI ROBERT MARCEL DUCHAMP: POEME ESPACE DÉDIÉ À H(ieronymus) DUCHAMP, ein Fototriptychon für die Marcel Duchamp gewidmete Ausgabe des Kunstmagazins VIEW (1945).Die Fotografien (Kontaktkopien der Fotonegative) blieben im Besitz von Friedrich Kiesler. Mit der Überstellung des Nachlasses von Kiesler nach Wien und seit der Gründung der Friedrich Kiesler Stiftung sind diese „Ephemeren“ nun in deren Archiv untergebracht und bilden einen wesentlichen Grundstock dieser zum Teil noch ungeschriebenen Geschichte der internationalen Avantgarde an einer Schnittstelle mit österreichischen Wurzeln.
Rainfords Bilderserie gibt einen umfassenden, zugleich auch stark konstruierten Blick in die Ateliersituation bzw. das Arbeitsumfeld von Marcel Duchamp wieder, der bis heute als einer der geheimnisvollsten und einflussreichsten Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts gilt. Gregor Schmoll setzt mit Puparium – Das Atelier genau an diesem Punkt an und paraphrasiert mit seiner Serie die fotografischen Dokumente zwischen objektivem Blick und hymnischer Verklärung und verortet dabei das Mysterium des Künstlerateliers als archaische „Zelle“ der Avantgarde im Hier und Jetzt in Wien. Der Atelierraum wird dabei zu einer Allegorie für die Kunst und darüber hinaus zu einem Modell der „Wirklichkeit“.
Rainfords Bilderserie gibt einen umfassenden, zugleich auch stark konstruierten Blick in die Ateliersituation bzw. das Arbeitsumfeld von Marcel Duchamp wieder, der bis heute als einer der geheimnisvollsten und einflussreichsten Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts gilt. Gregor Schmoll setzt mit Puparium – Das Atelier genau an diesem Punkt an und paraphrasiert mit seiner Serie die fotografischen Dokumente zwischen objektivem Blick und hymnischer Verklärung und verortet dabei das Mysterium des Künstlerateliers als archaische „Zelle“ der Avantgarde im Hier und Jetzt in Wien. Der Atelierraum wird dabei zu einer Allegorie für die Kunst und darüber hinaus zu einem Modell der „Wirklichkeit“.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog: Gerd Zillner, Hg., Gregor Schmoll. Puparium – Das AtelierMit einem Text von Herbert Molderings (Wien: Friedrich Kiesler Stiftung 2023)