Die Ausstellung »HYPERIMAGE« in »THE GÄLLERY – Raum für Fotografie« erinnert an Rolf H. Krauss (1930–2021), dessen bedeutende Sammlung »Kunst mit Photographie« 1989 von der Staatsgalerie Stuttgart angekauft wurde. Bei den meisten Werken dieser Sammlung handelt es sich nicht um Einzelbilder, sondern um Zusammenstellungen von fotografischen Bildobjekten »zu einer neuen, übergreifenden Einheit«, die man als »Hyperimage« bezeichnen kann. So lenkt die Ausstellung unsere Aufmerksamkeit auf das produktive Zusammenspiel fotografischer Bilder, das auch unsere analoge und digitale Lebenswelt prägt.Im Bereich der von Krauss gesammelten konzeptionellen Fotografie kam es bereits seit Mitte der 1960er-Jahre zu einer programmatischen »Absage an das Einzelbild«. Die Konzeptkunst zielte auf eine radikale Abkehr von den herkömmlichen künstlerischen Medien (Malerei und Skulptur), die als Fetische der Warengesellschaft kritisiert wurden. Da die Fotografie zu diesem Zeitpunkt vom Kunstmarkt noch nicht voll anerkannt war, konnte sie als alternative »Gegenkunst« auftreten. In diesem Zusammenhang entdeckten viele Künstlerinnen und Künstler das besondere Potential fotografischer Bilder für die Erstellung von Hyperimages. Geradezu systematisch erprobten sie die verschiedenen Möglichkeiten, mehrere Fotografien zu neuen Sinneinheiten zu formieren.
Zu sehen sind unter anderem Werke von Helena Almeida, Monika Baumgartl, Bernd und Hilla Becher, Gilbert & George, Rebecca Horn, Nikolaus Koliusis, Rolf H. Krauss, Dennis Oppenheim, Helmut Schweizer, Katharina Sieverding und Dolores Wyss.