Ihre Wanderungen über die dünn besiedelte Insel Olib unternimmt Mittendorfer mit leichtem Gepäck. In dem Video wird das meiste dem Wind überlassen. Mittendorfer bestimmt lediglich, wann, wo und wie sie die immer gleiche Folie der Luft überlässt. Die konsequente Reduktion der Mittel gibt Raum für viele Fragen: wie verhält es sich mit den kleinen Eingriffen in die Landschaft, mit den zeitlichen Schichten des Ortes, mit dem Reiz der Reduktion, mit Leichtigkeit, mit dem Umgang mit Zeit? Was passiert, wenn man fast alles aus der Hand gibt?Die Fotografien greifen die Frage der Leichtigkeit anders auf. Schatten skizzieren Räume, die lediglich aus ihren Begrenzungen gedacht werden können. Widerstand findet Wind noch einmal in einem persönlichen Kleidungsstück - ein Zeichen der Figur, die die Insel durchwandert.
In einem poetischen Text spricht die innere Stimme während des Gehens.
Cornelia Mittendorfer (AT) lebt und arbeitet als Künstlerin und Juristin in Wien. Sieben Jahre Lebensmittelpunkt in Rom. Arbeitet sparten- und medienübergreifend in den Bereichen Fotografie und bildende Kunst, Sprache und Text, Sound Art, Video und Installation, teils in langfristigen Rechercheprojekten. Wesentlicher Teil ihrer Arbeit ist die Erforschung der condition humaine, entweder als Schulung der eigenen Wahrnehmung oder durch die Hinwendung zu einem politisch-historischen Thema. Wissenschaftliche Hilfsmittel werden zur Begründung und Vorbereitung der künstlerischen Konzepte eingesetzt.