Aus der Fülle ihres Archivs zeigt Christine de Grancy eine knapp 400 Photos umfassende Ausstellung,die eine Wiederbegegnung und ein Entdecken zahlloser bedeutender Schauspieler*innen der österreichischen Theaterszene ermöglicht, darunter auch Erika Pluhar, mit der die Künstlerin eine enge Freundschaft verbindet. Die Porträtierten werden nicht nur in den Momenten höchster Spannung in ihren Rollen auf der Bühne gezeigt, sondern auch abseits in stillen, intimen Augenblicken.„Ich wartete ... wartete auf diesen bestimmten Moment, diesen einzigartigen Augenblick, in dem mir das Gegenüber– all die wunderbaren Schauspielerinnen und Schauspieler – mehr unbewusst signalisierte: wir sindbereit.“
„Berühren erwünscht“ ist die Devise der teilweise bilderbuchartigen Gestaltung der Ausstellung. Das Publikum wird explizit zum Durchblättern der an Stahlseilen „schwebenden“ Photokunstwerke und zum lebendigen Austausch von Erinnerungen aufgefordert.
1942 in Brünn geboren, arbeitete Christine de Grancy ab 1963 als Graphikerin und Art-Direktorin in Wiener Werbeagenturen, bevor sie sich 1965 ausschließlich der künstlerischen Photographie zuwandte. Die Künstlerin versteht ihre Arbeit bis heute als Suche, in lebendige Verbindung zu ihrem Vis-á-vis zu kommen, das Authentische zwischen Menschen zu ermöglichen. Wichtig dabei ist ihr stets, den Porträtierten nahe zu kommen, ihnen aber nie zu nahe zu treten.