Emilija Škarnulytė (*1987 in Vilnius, Litauen) erhält den GASAG Kunstpreis 2022. Die Künstlerin und Filmemacherin befasst sich unter anderem mit Fragen der Zivilisationsgeschichte, Ökologie, Geologie sowie der Meeres- und Klimaforschung. Für ihre suggestiven, komplexen Videoinstallationen filmt sie an dystopisch wirkenden Orten: an einem ehemaligen U-Boot-Stützpunkt am Polarkreis in Norwegen, in stillgelegten sowjetischen Atomreaktoren oder Radaranlagen. Und sie filmt in wissenschaftlichen Einrichtungen wie im Large Hadron Collider am Europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf.Seit jüngster Zeit nutzt die Künstlerin Kartierungstechnologien - Sonar-Ortung, Fernerkundung oder Meeresboden-Scanning - zur Erforschung von Strukturen in Meerestiefen. In ihren Videoinstallationen verschränkt Škarnulytė dokumentarische Bilder mit Fiktion, die Vergangenheit mit der Gegenwart und Zukunft. Ihre Werke versetzen die Betrachter*innen in eine imaginierte, ferne Zukunft: Der Meeresspiegel ist gestiegen, die Menschen verschwunden, die Technologien unserer Zivilisation nur noch Ruinen.
Die von der GASAG initiierte Auszeichnung wird zum siebten Mal in Kooperation mit der Berlinischen Galerie vergeben. Die Partner ehren mit dem Preis alle zwei Jahre eine herausragende künstlerische Position an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Technik. Mit dem GASAG Kunstpreis ist eine ortsspezifische Ausstellung in der Berlinischen Galerie und eine Publikation verbunden. Die Ausstellung findet statt im Rahmen der Berlin Art Week 2022.