Als kleine Vorschau auf die anstehende kuratierte Gruppenausstellung paper positions munich - the show im renommierten Münchener Auktionshaus Karl&Faber möchten wir Ihnen heute bereits einige künstlerische Highlights vorstellen:Christina Calbari’s neue Werkserie “Dazzling" (Françoise Heitsch, München) besteht aus farbigen Acrylarbeiten auf Papier, die den Betrachtenden eine Tür zu wunderbar entfesselten Gestalten öffnet. Wie eine Belohnung nach vielen Entbehrungen umkreisen sie einen, wie Kometen in einer Tanzrevue, gekleidet mit den schärfsten Kostümen. Sie führen die ungewöhnlichsten Bewegungen aus, wollen uns aufheitern, suggerieren ein enthemmtes Vergnügen in einer Welt, die sich noch immer unsicher anfühlt. Sie stehen auf einer Bühne und werden das Publikum erst dann entlassen, wenn dieser Enthusiasmus auch von ihm Besitz ergriffen hat.
Der deutsche Bildhauer und Objektkünstler Stefan Huber (MaxWeberSixFriedrich, München) ist vor allem für seine meist großformatigen Werke im öffentlichen Raum bekannt. In der aktuellen kartografischen Serie beschäftigt sich der Künstler hingegen auch ganz kleinformatig mit seinen fünf Lieblingsinseln: Die im Bodensee liegende Reichenau, Paul Gauguins Tahiti, Santo Stefano mit seinem architektonischen Solitär aus der Bourbonenzeit, einem faszinierend dystopischen Gefängnisbau, die im Lago Maggiore gelegene Isola Bella sowie die Osterinsel. Zu den Papierarbeiten gehören überdies auch Inselskulpturen, die zeitgleich in den Münchener Galerieräumen gezeigt werden.
Auf dem Feld der minimal-konzeptuellen Kunst nimmt Hartmut Böhm eine eigenständige Position ein. Seit den 1960er Jahren arbeitet er wegweisend und mit großer künstlerischer Innovationskraft an deren grundlegenden Themen, wie der Sichtbarmachung universeller Gesetze, Ordnungen und Systeme. Die Programmgalerie drj art projects (Berlin) präsentiert eine Auswahl von Papierarbeiten aus vier Dekaden: Zinkografien vom Beginn der 1960er Jahre und systematische Härtegrad-Bleistiftzeichungen der 1970er, minimalistische Tuschelinien-Papiercollagen der 1980er sowie Exemplare aus der Werkgruppe der Millimeterpapierarbeiten aus den 1990er Jahren.
Martin Spengler (Galerie Thomas, München) widmet sich in seinen Arbeiten einem in der zeitgenössischen Kunst selten genutzten Medium, dem Relief. Schicht um Schicht verleimt der Künstler Wellpappe zu zentimeterdicken Blöcken, um dann in einem langwierigen, oft monatelangen Prozess seine Bildmotive in das Material hineinzuarbeiten. Die Oberflächen der Bilder veredelt Spengler mit einer kalkhaltigen weißen Farbe und präzisiert Umrisse und Formen mit Graphit. Auf diese Weise verbindet der Künstler sowohl skulpturale als auch malerische Ideen und verleiht dem klassischen Medium des Reliefs und dem Werkstoff Papier gleichermaßen neue Impulse.
Darüber hinaus erwarten Sie natürlich noch weitere spannende künstlerische Positionen. Die Liste der 20 teilnehmenden Galerien und präsentierten Künstler*innen können Sie hier abrufen.