Einblick in das Brehm-Museum in Renthendorf * Foto: R.Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz Einblick in das Brehm-Museum in Renthendorf * Foto: R.Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Ausstellung

Wann: 19.05.2021

Ende des Monats erscheint die Juni-Ausgabe des Magazins Monumente der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Beispielhaft werden darin fünf Förderprojekte vorgestellt, die für die rund 450 Restaurierungsmaßnahmen in diesem Jahr stehen. Über das Brehm-Museum in Renthendorf schrieb Winfried Dolderer:

„‘Ich wusste nicht, was ich tat’, sagt Jochen Süss (73), seit September…

Ende des Monats erscheint die Juni-Ausgabe des Magazins Monumente der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Beispielhaft werden darin fünf Förderprojekte vorgestellt, die für die rund 450 Restaurierungsmaßnahmen in diesem Jahr stehen. Über das Brehm-Museum in Renthendorf schrieb Winfried Dolderer:

„‘Ich wusste nicht, was ich tat’, sagt Jochen Süss (73), seit September 2012 Leiter der ‘Brehm-Gedenkstätte’ im ostthüringischen Renthendorf. … ‘Erst in den folgenden Wochen habe ich begriffen, dass es nur mit einer Reparatur nicht mehr getan war.’

Den Zoologen, Forschungsreisenden und Begründer des Berliner Aquariums Alfred Brehm kennt als Verfasser des berühmten ‘Tierlebens’ noch heute jedes Kind. Weniger bekannt, als Naturforscher indes ebenfalls bedeutend, war sein Vater Christian Ludwig, der bis zu seinem Tod 1864 als evangelischer Pastor in Renthendorf wirkte. Süss nennt ihn ‘einen der Begründer der europäischen Ornithologie’. Überliefert sind die Aufzeichnungen seiner täglichen Vogelbeobachtungen aus einem Zeitraum von 13 Jahren. Der wissenschaftlichen Nachwelt hinterließ er einen Schatz in Gestalt Tausender hochwertiger Vogelpräparate.

Nach Christian Ludwigs Tod ließ dessen Witwe Bertha in Renthendorf aus rotem Backstein ein neues schlichtes Haus errichten, in dem sie noch zwölf Jahre lang wohnte. ... Ein Großneffe des Tierschriftstellers überließ 1952 den Bau mit komplettem Inventar der Gemeinde, die nur zwei Räume als ‘Gedenkstätte’ nutzte. ... Das Haus, ein ‘deutsches Kulturerbe’, war, wie sich Süss erinnert, ‘ruiniert, verschimmelt, feucht’, als 2012 ein Zweckverband von sechs Gemeinden die Trägerschaft übernahm.

Heute ist es, auch dank finanzieller Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, wieder so zu sehen, wie Bertha Brehm es 1865 hatte errichten lassen. ... In einzelnen Räumen fanden sich Reste der ursprünglichen Papiertapeten. Sie dienten als Vorlage, um die historische Wandverkleidung im Handdruckverfahren der Erbauungszeit wiederherzustellen. ...

Als Museum mit dem Namen ‚Brehms Welt. Menschen und Tiere‘ wurde das Haus Ende August 2020 neu eröffnet. Ein Erinnerungsort für Natur-, Umwelt- und Artenschutz und zugleich ein anschauliches Zeugnis bürgerlicher Wohnkultur in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.“

Tags: Baudenkmäler, Denkmalpflege, denkmalschutz, Denkmalstiftung

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