Daniel Rycharski, geboren 1986 im kleinen Dorf Kurówko in Polen, stellt den ländlichen Raum, dessen Geschichte und Traditionen in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Sein Werk nimmt dadurch einen eigenständigen Platz in der neuesten polnischen Kunst ein.Dabei arbeitet Rycharski an der Schnittstelle verschiedener sozialer und politischer Kontexte und lotet kritisch die Spannungen zwischen dem urbanen und ländlichen Polen, den Rechten der LGBTQ*-Community und einer politisch agitierenden katholischen Kirche in einer Ära aus, die in Polen durch den Aufstieg von Konservatismus, Nationalismus und Rechtspopulismus gekennzeichnet ist. Indem Rycharski oft direkt auf religiöse Symbole zurückgreift und sie in seine persönliche Welt überträgt, thematisiert er die Liaison zwischen politischer und religiöser Macht im Land, deren Intoleranz und den latenten Antisemitismus.
Rycharski nutzt immer wieder das Potenzial künstlerischer Partizipation für seine gesellschaftlichen Debatten. So gehören zu Rycharskis künstlerischen Strategien Installationen im öffentlichen städtischen und ländlichen Raum, in die er die Gemeinschaft, deren Ausdrucksweise, Handwerk und Geschichte einbindet.
Kurator: Kasia Matt-Uszynska