In einer rund 120 Gemälde, Skulpturen, Papierarbeiten und Glasobjekte umfassenden Ausstellung untersucht der Kunstpalast die bislang kaum beleuchteten Spuren des Barocks in der Kunst nach 1950. Charakteristische Arbeiten unterschiedlicher Stilrichtungen der Nachkriegskunst wie Informel, Abstraktion oder ZERO werden in Künstler*innen-Räumen barocken Kunstwerken gegenübergestellt.Die Konfrontation der Arbeiten von Karl Otto Götz, Dorothy Iannone, Niki de Saint Phalle, Dieter Roth, Bernard Schultze, Hann Trier und anderen mit barocken Werken von Agostino Carracci, Giovanni Battista Gaulli oder Hendrick Goltzius überrascht vielleicht auf den ersten Blick. In den Begegnungen wird deutlich, wie viele Künstler*innen nach 1950 künstlerische Prinzipien des Barocks in ihrem eigenen Schaffen reflektieren. Inhaltlich lenken die dialogischen Zusammenstellungen den Blick auf Themen wie Festkultur, Leidenschaft, Spiritualität sowie das Konstruieren neuer Erfahrungsräume.
Der Kunstpalast würdigt mit dieser Ausstellung 10 Jahre Stiftung Sammlung Kemp. Am 5. Dezember ist Willi Kemp (1927-2020) gestorben. Die Präsentation zeigt sich nun als eine Hommage an den Düsseldorfer Kunstsammler und Steuerberater, der dem Kunstpalast 2011 seine fast 3.000 Werke umfassende Sammlung mit einem Schwerpunkt auf der Kunst des Informel, ZERO und der Farbfeldmalerei schenkte. Ausgewählte Arbeiten aus der Sammlung Kemp werden in der Schau mit Werken des Barocks aus dem Museumsbestand vereint.
Kurator*innen: Daniel Cremer und Gunda Luyken