Angelika Loderer zählt zu den aufstrebenden Künstler/innen der aktuellen österreichischen Kunstszene und zu den spannendsten Positionen im Bereich der Skulptur und Plastik. Ihre skulpturalen Objekte zeugen vom Wechselspiel zwischen Momentaufnahme und Dauerhaftigkeit und der Ambivalenz von Wert, Vergänglichkeit und Bedeutung. Die Kremser Ausstellung zeigt neue, eigenes auf die Räume bezogene skulptural-prozessuale Arbeiten sowie eine Werkauswahl der letzten Jahre.Loderer experimentiert mit unterschiedlichen Techniken und Materialien aus der Bildhauerei. Eigenschaften und Verarbeitungsprozesse ihrer Werkstoffe fließen als grundlegende Parameter ihrer Arbeit in den Gestaltungsprozess ein. Sie verwendet Materialien wie Sand, Wachs, Metall oder Gips.
Loderer schafft fragile Situationen, wie etwa in ihren verdichteten Sandskulpturen, die aus dem Spiel mit der Schwerkraft schöpfen und gleichzeitig auf prekäre Zustände unserer Zeit verweisen. Auch Abwesendes oder Unbeachtetes sichtbar zu machen treibt sie auf ihrer Suche nach Formen an. In ihrer Serie „Schüttlöcher“ (2018) stellt sie z. B. Abgüsse von Maulwurfshöhlen in den Mittelpunkt. In „Poems to Gadgets (Icicles)“ (2018) hält Loderer den Prozess des Schmelzens von Eisblöcken in Metall fest. In anderen Arbeiten wiederrum macht sie unbeachtetes Material – etwa Pilzmyzelnetzwerke oder Gussand – zum Hauptakteur und gibt ihm so Sichtbarkeit und neue Bedeutung.
Die 1984 geborene Künstlerin studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien, wo sie lebt und arbeitet. Im Jahr 2019 erhielt Loderer den Kardinal König Kunstpreis.
Kurator: Andreas Hoffer