Michael Endlicher, Buchstabenbilder, 2019  © Michael Endlicher Michael Endlicher, Buchstabenbilder, 2019 © Michael Endlicher - Mit freundlicher Genehmigung von: nestroyhofAT

Was: Ausstellung

Wann: 05.03.2020 - 08.10.2020

In unregelmäßigen Abständen lädt der Kunstraum Nestroyhof mit seiner Ausstellungsschiene raumbezogen Künstler*innen ein, sich auf die architektonischen Gegebenheiten des Kunstraums und die Geschichte des 1898 von Oskar Marmorek erbauten Gebäudes einzulassen. Vom 3. September bis 8. Oktober 2020 wird sich in der vierten Ausstellung dieser Reihe der Wiener Künstler Michael…
In unregelmäßigen Abständen lädt der Kunstraum Nestroyhof mit seiner Ausstellungsschiene raumbezogen Künstler*innen ein, sich auf die architektonischen Gegebenheiten des Kunstraums und die Geschichte des 1898 von Oskar Marmorek erbauten Gebäudes einzulassen. Vom 3. September bis 8. Oktober 2020 wird sich in der vierten Ausstellung dieser Reihe der Wiener Künstler Michael Endlicher mit den genannten Vorgaben auseinandersetzten. Kuratiert von Christine Janicek.

Das Verhältnis von Form und Inhalt ist ein stetig wiederkehrendes Thema im künstlerischen Diskurs. Michael Endlicher nähert sich diesem Fragenkomplex über den Buchstaben als durchgehendes und verbindendes Element in der Kette von Form-Zeichen-Laut-Wort-Satz-Text. Den unreflektierten Gebrauch von Schrift und Sprache setzt Endlicher diversen Irritationen aus und verbindet damit zugleich bildende und sprachliche Kunst auf seine persönliche Weise, bei der Sprachakrobatik und Satire einen wesentlichen Anteil haben.

Eine eigens für die große Wand des Kunstraums Nestroyhof konzipierte Arbeit lässt die Gedanken der Betrachter*innen im Ungewissen: Bietet der geometrische Entwurf den Rahmen für einen Text? Sind Textbruchstücke bloßes Material für ein im Wesen bildnerisches Werk? Oder ist darüber hinaus noch etwas anderes herauszulesen?

Die Bilder von Michael Endlichers Serie Signs and Letters verleiten dazu, sie als Buchstaben zu interpretieren und sie so als potentielle Träger von Botschaften einer Sprache anzusehen, die uns fremd ist, aber vielleicht existiert - oder auch nicht.

Seine Dramenbleche scheinen durch ihre Nummerierung einer Reihenfolge unterworfen zu sein, die sich jedoch durch die darunterstehenden Worte nicht erschließt – sofern man nicht radikal umdenkt. So erinnern viele seiner Arbeiten an Rätsel, die aber nicht immer gelöst werden können.
Einen umgekehrten Weg geht Endlicher mit seiner Video-Performance Ich möchte Folgendes klarstellen, im Laufe derer zunächst sinnvolle Aussagen sich immer mehr als erstarrte Formalismen entlarven.So schärft Michael Endlicher mit vielerlei Mitteln unseren Blick für die trügerische Inhaltsanreicherung bloßer Formvorgaben. Für diesen „Inhaltsverlust“ entschädigt aber nicht nur der Erkenntnisgewinn, den die Betrachter*innen daraus schöpfen, sondern insbesondere auch der ästhetische Kern von Michael Endlichers Werk, der noch einmal besonders hervortritt, wenn man die Sinnsuche hinter sich gelassen hat

Michael EndlicherMichael Endlicher lebt und arbeitet als bildender Künstler und Texter in Wien. Er hat ein Studium der Betriebswirtschaft an der WU Wien abgeschlossen. Endlicher bildet mit Cynthia Schwertsik das konzeptuelle Künstlerduo CEMS. Mit Franz Stefan Kohl fungiert er als EnKo. Er ist Mitglied des Wiener Künstlerhauses und war Teil des daraus entstandenen Kollektivs Celle.

Seine Arbeiten finden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen (Kultum Graz, Stadt Wien, Stift Klosterneuburg u.a.)Unter Einsatz verschiedener Medien und Verfahren untersucht Michael Endlicher Wahlverwandtschaften von Bildern und Sprache, Kunstproduktion und -rezeption – und lässt dabei neue entstehen.

Tags: Malerei, Michael Endlicher, Papierarbeiten

Ausstellungsdauer: 23. Jänner bis 4. Februar 202

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