„Farbe an sich ist das eigentliche Ziel von Andrea Bischofs Malerei“, so Stephan Koja, Direktor der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden, „ihre Malerei ist ein koloristisches Fest für die Augen, in einigen der Bilder leuchten die Farbtöne nicht nur, sie glühen und lodern gleichsam.“ Besagtes Leuchten erreicht die Künstlerin mithilfe der altmeisterlichen Technik der Ölmalerei, die einen entscheidenden Teil von Bischofs Auseinandersetzung mit dem Medium Malerei darstellt. Sie bringt durch diese Technik aber nicht nur die Farbtöne zum Leuchten, sondern durch den schichtweisen Aufbau des Bildes wird auch jene Durchsichtigkeit und Tiefe erzeugt, die ihre Malerei auszeichnet. Mit schwungvollen Pinselstrichen erzeugt sie Energie, Bewegung und Lebendigkeit, die sich auf die Betrachtenden übertragen.„Was die Wirkmacht der Farbe angeht“, so die Künstlerin über ihre Einflüsse, „ist Monet, der große alte Meister der Farbe, immer wieder Inspiration für mich – vor allem sein fulminantes Spätwerk.“ Ebenso wirken amerikanische Maler*innen des Abstrakten Expressionismus wie vor allem die Künstlerin Joan Mitchell auf Andrea Bischofs Malerei.
Die meisten der großformatigen Tableaus, die nun im Kunstraum Nestroyhof präsentiert werden, sind 2019/2020 entstanden. Die Faszination am großen Bildformat liegt für Bischof darin, „beim Malen mitten in der Farbe zu sein – live sozusagen – und zu zeigen, was ich daraus machen kann.“
Andrea BischofGeboren 1963 in Schwaz, Tirol. 1982 bis 1988 Studium an der Universität Mozarteum, Salzburg. Seit 1989 Ausstellungen im Aus- und Inland. Andrea Bischof lebt und arbeitet in Wien und Schwaz, Tirol.
Publikationen (Auswahl)Andrea Bischof. Color Truth, Stephan Koja (Hg.), Hirmer Verlag, München 2016. Mit Blick auf Monet. Drei zeitgenössische Positionen: Peter Baldinger, Andrea Bischof, Bodo Hassel, Stephan Koja (Hg.), Art Book Verlag, Salzburg 2015. Andrea Bischof. legere, Gugler Forum, Melk 2006.