Die Gruppenausstellung widmet sich unter dem Titel "Male" ganz dem Thema Mann. Gezeigt werden sechs Künstlerpositionen, die sich mit dem facettenreichen Motiv des Mannes beschäftigen und unterschiedliche Interpretationen davon präsentieren. Ein Blick in die Kunstgeschichte verdeutlicht, wie die Darstellung von Männern durch alle Jahrhunderte hindurch - auch wenn sicherlich stets gewisse Stereotypen dominierten - als Ausdrucksmittel für eine ganze Reihe von Emotionen sowie Vorstellungen von Männlichkeit diente. Wie die Ausstellung zeigt, ist heute nicht nur das Spektrum an Versionen von Männlichkeit weiter gefächert denn je, sondern auch die Herangehensweisen und der Umgang der Künstler mit dem Motiv.Patrick Angus (*1953 in Kalifornien; † 1992 in New York, USA), dessen Nachlass die Galerie vertritt, porträtierte in den 1980er Jahren die schwule Szene New Yorks in seinen Gemälden und Zeichnungen. Daneben entstanden Arbeiten, die Freunde und Bekannte des Künstlers zeigen. Geeint wird das Oeuvre des früh an AIDS verstorbenen Amerikaners durch die Aufrichtigkeit und Direktheit der Darstellungen. Mit einem sensiblen Gespür brachte Angus die porträtierten Individuen und ihre Sehnsüchte auf Leinwände und Papier. Aktuell widmet das Long Beach Museum of Art in Kalifornien Angus eine Retrospektive.
Der gebürtige Australier und Galerieneuzugang Peter Churcher (*1964 in Brisbane, AUS) beschäftigt sich in seiner neuen Serie mit dem Titel Shower-Screens mit dem alltäglichen Ritual des Duschens. Ohne je voyeuristisch zu wirken, bringt der in Barcelona lebende Maler hier mit technischer Brillanz und hoher Sinnlichkeit nicht nur die nackten, tropfenden Männerkörper ins Bild, sondern legt ein besonderes Augenmerk auf das die Duschtrennwand hinunterfließende Wasser.
TM Davy (*1980 in New York, USA) lässt den Betrachter in seinen Gemälden teilhaben an intimen Momenten, die er mit liebevollem Blick präsentiert. Ob es sich um seinen Ehemann Liam oder Freunde und Bekannte handelt, seine Motive entstammen stets dem privaten Umfeld des jungen New Yorker Malers.
Seit den 1970er Jahren ist Rainer Fetting (*1949 in Wilhelmshaven, DE) bekannt für die Unmittelbarkeit, mit der uns seine Bilder durch ihre charakteristische Malweise mit expressivem Pinselstrich und oft kräftiger Farbgebung begegnen. Die männliche Figur ist eines der Motive in seinem Werk, mit dem Fetting sich bis heute immer wieder intensiv beschäftigt.
Der 39-jährige Kanadier Kris Knight (*1980 in Windsor, CAN) ist bekannt für seine romantischen und intimen Porträts, wobei seine Figuren sich meist durch Androgynität auszeichnen. In seinen Bilder präsentiert Knight eine besonders weiche Form von Männlichkeit. Er selbst sagt dazu: "Meine Bilder sind in gewisser Weise ein Ausdruck dafür, wie ich möchte, dass Männer akzeptiert werden. Sie können männlich oder weiblich sein, oder sie müssen nichts sein."
Mit Hilfe von Licht und Schatten modelliert Martin-Jan van Santen (*1968 in Oudehaske, NL) seine Figuren, wobei er sich ganz auf die Schönheit des männlichen Körpers konzentriert. Dabei geht es dem Niederländer jedoch immer auch um das Wesentliche des Porträtierten, stets bemüht, seine Modelle so natürlich und ungekünstelt wie möglich zu zeigen.