In den Revolutionswirren von 1918 gründeten Maler*innen, Bildhauer*innen und Architekt*innen in Berlin die Novembergruppe als „Vereinigung der radikalen bildenden Künstler“. Ihr Ziel war die „engste Vermischung von Volk und Kunst“. Bis 1932 präsentierte die Gruppe an die 3.000 Werke von über 470 Kunstschaffenden, darunter viele Größen der Klassischen Moderne, aber auch Künstler*innen, die bis heute auf eine Wiederentdeckung warten. Die Mitglieder der Novembergruppe waren nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches davon überzeugt, mit ihrer Kunst am Aufbau einer demokratischen Gesellschaft und an der Formung eines Neuen Menschen mitwirken zu können.Offen für alle Stilrichtungen, von Kubismus, Futurismus und Expressionismus über Dada bis hin zu Abstraktion und Neuer Sachlichkeit, forderten sie die Sehgewohnheiten heraus.
Diese liberale Haltung gegenüber den unterschiedlichen künstlerischen Positionen entsprach den demokratischen Grundsätzen der jungen Republik, mit deren Niedergang auch das Ende der Novembergruppe einherging. Die Schau präsentiert rund 120 Exponate, die allesamt in Ausstellungen der Novembergruppe zu sehen waren. Sie vermittelt einen neuen Blick auf die avantgardistische Kunst während der Weimarer Republik und auf deren gesellschaftsutopischen Gehalt. Künstler*innen (Auswahl): Rudolf Belling, Otto Dix, Max Dungert, Theo van Doesburg, Otto Freundlich, Paul Goesch, Walter Gropius, George Grosz, Hannah Höch, Raoul Hausmann, Issai Kulvianski, Paul Klee, El Lissitzky, Erich Mendelsohn, Ludwig Mies van der Rohe, László Moholy- Nagy, Piet Mondrian, Otto Möller, Moriz Melzer, Oswald Herzog, Max Pechstein, Iwan Puni, Emy Roeder, Georg Scholz, Fritz Stuckenberg, Max und Bruno Taut, Georg Tappert Die Ausstellung findet statt im Rahmen des Themenwinters „100 Jahre Revolution – Berlin 1918|19“ in Kooperation mit Kulturprojekte Berlin. Sie steht unter der Schirmherrschaft von Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin. Ausstellung und Katalog werden unterstützt durch den Hauptstadtkulturfonds, die Lotto-Stiftung Berlin, die Ernst von Siemens Kunststiftung und den Förderverein der Berlinischen Galerie.