Statement Gernot Blümel Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien Seit über 120 Jahren ist die Biennale in Venedig eine der international führenden Kulturorganisationen, die sich dem zeitgenössischen Kunst- und Kulturschaffen aus aller Welt verschrieben hat. Eine Ausstellung im Österreichischen Pavillon in Venedig ist gerade deshalb ein zentrales Ereignis einer jeden künstlerischen Laufbahn. Den gezeigten Künst- lerinnen und Künstlern eröffnet sich die einmalige Chance, ihr Werk den mehr als 500.000 Besucherinnen und Besuchern wie auch Fach- expertinnen und -experten präsentieren zu können.Mit dem österreichischen Auftritt auf der Biennale wird ein Beitrag zu einer lebendigen und kreativen Kunstszene innerhalb und außerhalb unseres Landes geleistet. Die Biennale in Venedig ist nicht nur ein 2019 Magnet für Kunst- und Kulturbegeisterte aus aller Welt, sie bietet als renommierte Plattform die Möglichkeit, das großartige Kunst- und Kulturschaffen Österreichs weit über die Grenzen unseres Landes hinauszutragen.
So ist die Kunstbiennale von Venedig viel mehr als eine periodisch stattfindende kulturelle Leistungsschau unterschiedlicher Nationen. Seit Jahrzehnten trägt sie entscheidend zum aktuellen Diskurs und zur kulturellen Entwicklung bei. Diese Vielfalt der Ausstellungsbeiträge bzw. der Länderbeteiligungen in den Pavillons in den Giardini bietet einen geeigneten Rahmen, um dem internationalen Publikum eine kulturelle Visitenkarte Österreichs zu präsentieren. Ich freue mich sehr, dass Felicitas Thun-Hohenstein den Österreichi- schen Pavillon der Kunstbiennale 2019 kuratiert.
Felicitas Thun-Hohenstein ist eine international angesehene Ausstel- lungsmacherin, Autorin und Herausgeberin zahlreicher Texte und Publikationen und seit vielen Jahren Professorin für Kunstgeschichte am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften an der Akademie der bildenden Künste Wien, an der sie als Initiatorin und Leiterin auch für das Cathrin Pichler Archiv verantwortlich zeichnet. Feministische, genderspezifische und performative Fragen stehen im Fokus ihrer Arbeit. Mit Renate Bertlmann wählte die Kuratorin für den Österreichischen Pavillon 2019 eine Künstlerin aus, deren Werk nicht nur eine wesentli- che Position in der weiblichen Performancegeschichte Österreichs innehat, sondern darüber hinaus in der internationalen feministischen Avantgarde hoch geachtet ist. 2017 erhielt die 1943 in Wien geborene Austrian Pavilion  Künstlerin den Großen Österreichischen Staatspreis. Umso größer ist meine Freude, dass die kommende Präsentation im österreichischen Pavillon erstmals in dessen jahrzehntelanger Geschichte einer weib- lichen Einzelposition gewidmet wird.
Der Beitrag Österreichs bietet 2019 erneut den Ausgangspunkt für eine rege, international ausgerichtete Diskussion, die mit Sicherheit die weltweite Präsenz und Bedeutung österreichischer Kunst und Kultur klar unterstreichen wird.