mit der Ausstellung „Christopher Lehmpfuhl – Herbstklänge“ zeigen wir Ihnen Werke, die der zeitgenössische Plein-Air-Maler dieses Mal auf seiner Malreise durch die Pfalz, nach Karlsruhe und Baden-Baden im Spätsommer 2017 eingefangen hat. Dabei soll Sie der Titel der Schau dieser farbintensiven Kunst, aktuell jetzt, im Frühling, keineswegs irritieren: Denn Lehmpfuhls enorm pastose, ausdrucksstarke Alla-Prima-Malerei ist von einer lichtdurchfluteten Strahlkraft und intensiven Farbfrische, die Lust auf wärmende Sonne, Windumtostes und Wolkenspiele macht, kurz auf einen bildkünstlerischen Ausflug ins Freie und damit sogar ins wechselhafte Aprilwetter!„An die Luft“, so lautet sogleich auch der Titel des einführenden Textes von Mark Gisbourne im druckfrisch und pünktlich zu unserer Ausstellung erscheinenden Katalog. Dass der gebürtige Berliner Christopher Lehmpfuhl (* 1972) mit allen Sinnen im Draußen sein Atelier hat, dass er stets im Hier und Jetzt seine zur Meisterschaft gebrachte, unmittelbare künstlerische Auseinandersetzung mit den perzeptuellen Reizen von Stadt und Land, von Architektur und Natur, von Licht und Farbmaterial sucht, findet und zelebriert... wissen seine Fans und Sammler aus Kreisen der Kunst, Politik und Wirtschaft längst. „An die Luft gehen“, hält Mark Gisbourne in exakt diesem Sinne fest, ist dem zeitgenössischen Landschaftsmaler sein essentielles „künstlerisches Lebenselixier“.
„Gefühle und Einsichten“, so Gisbourne weiter, „können nur über die Quintessenz ihrer Konfrontation mit dem Motiv, also ‚vor Ort‘, am Schauplatz des stimulierenden Reizes selbst, umgesetzt werden. Dieser Reiz verrechnet all‘ die unmittelbaren Sinneseindrücke und ortsspezifischen Merkmale der Umgebung. Darin spiegelt der Künstler die Verinnerlichungs- prozesse der Malerei, die er im schöpferischen Akt anstrebt. Im Falle Lehmpfuhls wird dieser einzigartige Prozess konkret mit passgenauen Handschuhen und Fingermalerei angestoßen. Lehmpfuhl verwendet große Farbmengen, die er mit Händen und Fingern aufträgt. Dabei entsteht, während sein Blick immer wieder von der Leinwand zum Motiv und wieder zurück springt, zwischen Gefühl und Oberfläche eine Art artikulierter Tanz.“
Dr. Melanie Klier (freie Artreferentin, München) will in ihrer Laudatio zu Christopher Lehmpfuhls ausgestellter Freiluftmalerei eine frappant weiterentwickelte, neue Handschrift erkennen und erläutern, nicht ohne die für Lehmpfuhl typische Perspektivwahl, seinen ganz besonderen Blick für das bewusste Davor, Dahinter, Daneben seiner Architektur- und Naturstücke zu akzentuieren. Freuen Sie sich also sowohl auf frontale, prachtvolle Schloss- Panoramen im Morgenlicht wie auf ausgesuchte Spots „Hinter dem Brenners Parkhotel“. Tauchen Sie mit uns ein in Windumtostes und weite Horizonte, in satte Farbspuren-Muster, in ergreifende Licht- und Schattenspiele. Gebannt in üppige Großformate, schlanke Hoch- oder Querformate sowie in „nature en miniature“ des begnadeten, zeitgemäßen und zeitlosen Leinwandbezwingers Christopher Lehmpfuhl.
Über Ihren Besuch der Ausstellung würde ich mich sehr freuen. Ihr Ewald Schrade