Vernissage mit Buchpräsentation:  7. März 2018 Foto: Kay von Aspern Vernissage mit Buchpräsentation: 7. März 2018 Foto: Kay von Aspern - Mit freundlicher Genehmigung von: nestroyhofAT

Was: Ausstellung

Wann: 08.03.2018 - 24.03.2018

Seit der Renaissance folgt die Porträtkunst fixen kompositorischen Regeln, mit denen die Position des Porträtierten, die Kontur und das Verhältnis zum Bildgrund festgeschrieben wurden. Auch die frühe Porträtfotografie hatte ihre strengen Kompositionsschemata hinsichtlich Haltung, Lichtführung und Typologie. Mit neuen Stilrichtungen in der Kunst des 20. und 21. Jhdts. werden…
Seit der Renaissance folgt die Porträtkunst fixen kompositorischen Regeln, mit denen die Position des Porträtierten, die Kontur und das Verhältnis zum Bildgrund festgeschrieben wurden. Auch die frühe Porträtfotografie hatte ihre strengen Kompositionsschemata hinsichtlich Haltung, Lichtführung und Typologie. Mit neuen Stilrichtungen in der Kunst des 20. und 21. Jhdts. werden neue Konnotationen mit dem Bild vom Menschen verbunden: Ist das Porträt das authentische Bild des Abgebildeten, was wird mit dem Bildnis vermittelt, ist zwischen Bild und Abbild Kongruenz festzumachen, ist Identität somit lesbar?

Robert Waldl beschäftigt sich seit den 1980er Jahren mit den Themen rund um Bild, Abbild und Identität. In den verschiedenen Serien seines fotografischen und medialen Schaffens untersuchte er die Diskrepanz von Selbstbild und Fremdbild, von Bildtypologien und visuellen Stereotypien. Für den Fotografen ist das Mittel seines Bildschaffens, die Kamera und ihre Optik, der Dreh- und Angelpunkt der Untersuchung; das fokussierte und scharfe Foto-Porträt gilt allgemein als das „gelungenste“. Waldl lotet jedoch den Raum hinter den Porträts aus und bezieht die dargestellte Person in die Bildkonstruktion mit ein: ein unscharfes Bildnis lässt Interpretationsspielraum offen, verweigert aber auch einen vordergründigen Wiedererkennungseffekt. Waldl eröffnet dem Einzelnen ein Terrain der Selbstvergewisserung, wohl wissend, wie limitiert der Raum zur eigenen Entfaltung ist, wie durchsichtig der Einzelne im Bild wird und wie kompromisslos der Mensch auf schiere Datenansammlung, etwa im genormten Passbild, reduziert werden kann.

In den Unschärfen des fotografischen Bildes breiten sich Erinnerung und Assoziation aus; Robert Waldl spielt mit seinen Bilderserien auf einen Denkraum jenseits der Bilder an, auf vage Bilder aus der Vergangenheit und auf Fiktives aus der Imagination, auf abschweifende Gedanken und ungewisse Vermutungen.

Kuratiert wird diese Ausstellung von Margit Zuckriegl.

Die Ausstellung wird präsentiert von Sammlung SpallArt in Kooperation mit Kunstraum Nestroyhof.

Tags: Farbfotografie, Porträt, Porträtfotografie

Montag bis Freitag 11-19 Uhr
Samstag 10-17 Uhr

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