2018 feiert die Staatsgalerie Stuttgart ihr 175-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum ist Anlass, die wechselvolle Geschichte des Hauses und seiner Sammlung zu erzählen und einen Blick hinter die Kulissen des Museumsbetriebs zu werfen. Erstmals wird die Geschichte dabei am Beispiel wichtiger Wegmarken und Zäsuren im Überblick dargestellt. Gezeigt wird, wie sich das Haus über die Jahrzehnte und vor allem in der Nachkriegszeit als eines der wichtigsten Museen für die Kunst der Moderne in Deutschland positionierte.Die Öffnung für die Kunst der Gegenwart war dabei keine stringente Entwicklung. Ihr ging eine gesellschaftliche, und immer wieder auch politische, Diskussion voraus, die zu wiederholten Neuausrichtungen der Staatsgalerie führte. Teils wurde intensiv um die Prämissen gerungen, nach denen gebaut, gesammelt, restauriert, ausgestellt und vermittelt werden sollte. Davon zeugen heute vier stilistisch ganz unterschiedliche Gebäude und die vielfältigen Sammlungsschwerpunkte des Museums. Nicht jede Entscheidung von Direktoren stand von vorne herein im Konsens mit der öffentlichen Meinung. Die Stuttgarterinnen und Stuttgarter haben immer klar formuliert, welchen Anspruch sie an 'ihr' Museum haben und wann sie ihre Erwartungshaltungen nicht eingelöst fanden. Zwangsläufig war die Geschichte der Staatsgalerie so von mitunter heftigen Debatten begleitet. Dies verdeutlicht: das Kunstmuseum ist kein hermetischer Ort, sondern eine zutiefst in der bürgerlichen Gesellschaft verankerte Institution, die alle angeht.