Der gebürtige Berner begann seine künstlerische Laufbahn als Vedutenmaler. 1871 fand er an der Genfer Kunstschule Aufnahme bei Barthélemy Menn, einem Schüler von Dominique Ingres und Freund Camille Corots. Nach Anfängen als Vertreter des „Genfer Barbizon“ entfernte sich Ferdinand Hodler vom Naturalismus hin zu symbolistischen Darstellungen. Ein erster Höhepunkt dieser Entwicklung ist das Gemälde Die Nacht (1889/90), das Programmstück von Hodlers „Parallelismus“, einem Kompositionsprinzip, das auf formalen Wiederholungen beruht.
In zehn Sälen präsentiert die Schau einen so spannungsreichen wie fundierten Einblick in die Gattungen Landschaft, Porträt und Figurenmalerei. Drei Säle wid men sich Ferdinand Hodlers früher naturalistischer Pleinairmalerei, Berg und Seenlandschaften der zweiten Phase, die eine zunehmende Stilisierung kennzeich net, und den abstrakten „paysages planétaires“ des Spätwerkes. Weitere drei Säle zeigen die künstlerische Entwicklung von Ferdinand Hodlers Porträtmalerei: Neben Frauenbildnissen, waren Selbstporträts Hodlers großes Thema, die er lebenslang und in großer Zahl zum Mittel der Selbstbefragung schuf. Einen dritten Schwerpunkt bildet hier die umfangreiche Werkgruppe zu Valentine GodéDarel, der schwerkranken Geliebten des Künstlers, deren Sterben er in ein dringlichen Bildern begleitete.
Die vier verbleibenden Säle sind den zentralen symbolistischen Gemälden Ferdinand Hodlers und deren Erfolg und Einfluss auf der XIX. Seccesionsausstel lung gewidmet. Werke bedeutender Vertreter des Secessionismus und des Expres sionismus exemplifizieren die vielfältigen Berührungspunkte mit Hodler: Gustav Klimt, Koloman Moser, Josef Hoffmann, Emil Orlik, Wilhelm List, Elena Luksch Makowsky aber auch Albin EggerLienz sowie Oskar Kokoschka und Egon Schiele.
KURATOR: HANS-PETER WIPPLINGER
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