Diesen Sommer kommt der maßgebliche Teil der Kunstwerke aus der Sammlung der Leverkusener Bayer AG bei Van Ham in Köln zum Aufruf. Insgesamt werden rund 800 Lose mit einem Gesamtvolumen von über € 4,5 Mio. versteigert. Den Auftakt macht der Evening Sale am 3. Juni 2025 mit 95 Highlights der Sammlung und einem Volumen von rund € 4 Mio. Die Abendauktion reicht vom Expressionismus bis zur Pop Art mit Werken von Max Beckmann, Ernst Wilhelm Nay, Henry Moore und Andy Warhol. Weitere Kunstwerke werden über das Online Only-Format angeboten.Mit der Bayer Collection hat Van Ham erneut den Zuschlag für eine bedeutende Unternehmenssammlung erhalten und bestätigt seine Position als führendes deutsches Auktionshaus für große Privatsammlungen und Corporate Collections.
In den letzten Jahren haben sich Arbeitsumgebungen verändert, was auch den Umgang mit Kunst am Arbeitsplatz betrifft. Bayer trennt sich daher von klassischen und repräsentativen Werken. Zeitgenössische Kunst junger Künstler bleibt weiterhin Teil der modernen Bürolandschaften. Die unternehmenshistorische Sammlung verbleibt ebenfalls im Besitz des Unternehmens.
Schwerpunkte der Bayer Collection sind der deutsche Expressionismus, klassische Moderne, Nachkriegskunst sowie Werke der École de Paris, des deutschen Informel und des amerikanischen abstrakten Expressionismus.
Andy Warhols Œuvre ist geprägt durch serielle Reproduktionen. Sein Werk "Thirty are better than one" zeigt die Mona Lisa dreißigfach wiederholt und betont die Bedeutung der Quantität vor der Qualität. Die Bayer Collection umfasst zwei Warhol-Gemälde: "Bildnis einer jungen Frau nach Lucas Cranach d. Ä." (€ 600.000 – 1.000.000) und "Porträt von Nastassja Kinski" (€ 300.000 – 500.000), beide 1984 entstanden. Sie waren Auftragsarbeiten für Bayer und Teil des Projekts "Hommage aux femmes".
Max Beckmann, einer der bedeutendsten Expressionisten, widmete sich auch Stillleben. Sein Werk "Orchideen – Stillleben mit grüner Schale" (€ 400.000 – 600.000), 1943 in Amsterdam entstanden, reflektiert seine intensive Farbgestaltung. Beckmanns Tagebuch vom 1. Februar 1943 vermerkt dazu: "Noch an den 2 Frauen in grün und gelb gearbeitet. Ein Stillleben Entwurf Orchideen mit grüner Schale."
Ernst Wilhelm Nay war einer der wenigen deutschen Künstler, die nach 1945 internationale Anerkennung fanden. Sein Werk "Rot im Zentrum" (€ 400.000 – 600.000), erworben 1980, entstand 1955 und gehört zu den "Scheibenbildern". Nay kombinierte große und kleine Scheiben zu einer bewegten Farbchoreografie, in der "die Farbe stets die gestaltende Kraft des Bildes ist".
Henry Moore prägte die moderne Skulptur entscheidend. Sein Werk "Three Part Object" (1960, € 150.000 – 250.000) verbindet figurative und abstrakte Formen. Die drei übereinandergesetzten Elemente erinnern an eine Figur mit Unterkörper, Rumpf und Kopf, bewahren jedoch ihren organisch-abstrakten Charakter.
Martin Kippenberger hinterfragte den Kunstbetrieb kritisch. Sein Werk "4. Preis" (1987, € 100.000 – 150.000) persifliert den Konkurrenzkampf um die beste Platzierung. "Das ewige Streben um den ersten Preis wird hier als Klischee ad absurdum geführt."
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