Apollonio di Giovanni di Tommaso (circa 1415/17–1465), Triumphzug des Konsuls Lucius Aemilius Paullus, Tempera und Gold auf Holz, Schauseite eines Cassone, 39,5 x 155,7 cm, Schätzwert € 400.000 – 600.000 Apollonio di Giovanni di Tommaso (circa 1415/17–1465), Triumphzug des Konsuls Lucius Aemilius Paullus, Tempera und Gold auf Holz, Schauseite eines Cassone, 39,5 x 155,7 cm, Schätzwert € 400.000 – 600.000 - Mit freundlicher Genehmigung von: dorotheumAT

Was: Auktion

Wann: 03.11.2022 - 10.11.2022

Auktionswoche mit Trouvaillen Alter Meister, teils bisher unbekannten Gemälden aus dem 19. Jahrhundert, sowie Möbeln und Antiquitäten

 

Mit kunsthistorischen Neuentdeckungen und spannenden Motiven geht das Dorotheum in die Herbstsaison. Die große internationale Auktionswoche, die CLASSIC WEEK, wartet vom 3. bis 10. November 2022 mit zahlreichen Highlights auf. Nach…

Auktionswoche mit Trouvaillen Alter Meister, teils bisher unbekannten Gemälden aus dem 19. Jahrhundert, sowie Möbeln und Antiquitäten

 

Mit kunsthistorischen Neuentdeckungen und spannenden Motiven geht das Dorotheum in die Herbstsaison. Die große internationale Auktionswoche, die CLASSIC WEEK, wartet vom 3. bis 10. November 2022 mit zahlreichen Highlights auf. Nach der sensationellen Dorotheum-Auktion im Mai, bei der eine bisher verschollene Büßende Magdalena von Tizian einen Preis von 4,8 Millionen Euro erzielte, werden bei der Auktion für Gemälde Alter Meister am 9. November 2022 weitere bedeutende Gemälde versteigert, die nach Jahren der Vergessenheit wieder aufgetaucht sind.

Neptun taucht aufSo war etwa eine prächtige Darstellung des Meeresgottes Neptun, eine Gemeinschaftsarbeit von Giovanni Francesco Barbieri, genannt Il Guercino, und dessen Neffen Benedetto Gennari, bisher nur aus Werkstattkopien bekannt. Nun wurde das Bild in einer Sammlung entdeckt, in der es seit mehreren Generationen quasi unbemerkt geblieben war. Aufgrund seines ausgezeichneten Erhaltungszustandes wurde das Gemälde sogar eine Zeit lang für eine Kopie aus dem 19. Jahrhundert gehalten. Nun konnte die Echtheit des Werkes bestätigt werden (€ 200.000 – 300.000).

Zu den weiteren wiederentdeckten Highlights zählt eine gut erhaltene, mit Blattgold verzierte Tafel von Apollonio di Giovanni, auf der eine Triumphszene abgebildet ist. Das auf Holz gemalte Werk war ursprünglich, im Florenz des 15. Jahrhunderts, die Schauseite einer Hochzeitstruhe (cassone) gewesen (€ 400.000 – 600.000). Ein stattliches Porträt eines Herrn mit einem Brief in der Hand, gemalt im 17. Jahrhundert von dem Bologneser Malers Bartolomeo Passerotti, stellt ebenfalls eine kunsthistorische Neuentdeckung dar (€ 150.000 – 200.000).

Auch das elegante Porträt des Prinzen Albert von Sachsen-Teschen, das Marcello Bacciarelli anfertigte, erwies sich nach umfangreichen Recherchen als ein bisher verloren geglaubtes Bild. Es handelt sich um das Gegenstück zum berühmten Porträt von Albert von Sachsen-Teschens Gemahlin, Erzherzogin Maria Christina, welches sich als Leihgabe im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet. Es wird vermutet, dass beide Porträts ursprünglich zusammen im Schloss Hof in Niederösterreich hingen (€ 40.000 – 60.000).

Abgesehen von diesen Trouvaillen gilt ein Schwerpunkt der Altmeister-Auktion den Italien-Veduten, unter anderem von Michele Marieschi und Gaspar van Wittel, genannt Il Vanvitelli.

Mythen und AlltagDie flämische Kunst ist durch herausragende Arbeiten vertreten, etwa Jan Brueghels I. (€ 150.000 – 250.000), sowie durch eine sinnliche Darstellung Maria Magdalenas von der Hand Ambrosius Bensons (€ 300.000 – 400.000). Das Urteil des Midas stellt eine waldreiche Umgebung dar, gemalt von Denijs van Alsloot, in die Hendrick de Clerck, Hofmaler der habsburgischen Erzherzöge Albrecht und Isabella, souveräne Herrscher der Spanischen Niederlande, menschliche Figuren einbettete. Das Gemälde, eines der größten, die der Maler je geschaffen hat, zeigt eine Szene in einem üppigen brabantischen Eichenwald, in dem der halblegendäre König Midas einen musikalischen Wettbewerb ausrichtet. Am Ende siegt die Vernunft über die Emotionen, und Vermessenheiten werden vom Sonnengott bestraft. Das Gemälde in seiner lebendigen Komposition beschränkt sich keineswegs auf eine Legende, sondern zeigt auch Szenen des täglichen Lebens in und um den Wald (€ 100.000 – 150.000).

Zur See und am BergUnter den Gemälden des 19. Jahrhunderts ist bei der Auktion am 8. November 2022 auch Riviera, Brandung bei Boccadasse von Alfred Zoff vertreten, einem der führenden Stimmungsimpressionisten Österreichs. Seine durch seine zahlreichen Reisen inspirierten Darstellungen von Meeres- und Küstenlandschaften zählen zu den Höhepunkten seines Oeuvres, meisterhaft setzt er die windgepeitschte See in Szene (€ 90.000 – 120.000).

Noch eine weitere Sensation findet sich in der Auktion: Ein Selbstporträt des Rudolf von Alt, das nach rund 100 Jahren in Privatbesitz aufgetaucht ist. Von Alt malte es 1886, vielleicht nach den bereits bekannten drei Porträts aus diesem Jahr. Das Aquarell ergänzt die im Werkverzeichnis von Walter Koschatzky erfassten 17 Selbstbildnisse des Malers. Es ist ein weiteres herausragendes Beispiel für die feinsinnige, wie schonungslose Auseinandersetzung des Künstlers mit dem eigenen Ich (€ 14.000 – 25.000).

Im wahrsten Sinne herausragend ist eine vom Landschaftsmaler Markus Pernhart in situ gemalte Darstellung des verschneiten Großglockner, des höchsten Berges Österreichs. In einem von diesem Bild angeregten, geballten Text für das aktuelle DOROTHEUM myART MAGAZlNE lässt die Schriftstellerin Helene Adler, Shortlist-Nominierte für den Österreichischen Buchpreis 2022, den Berg übrigens selbst zu Wort kommen (€ 30.000 – 50.000).

Die Auktion bietet darüber hinaus Auswahl an Landschaftsgemälden, Genreszenen, Porträts und Stillleben u. a. von Oswald Achenbach, Tina Blau, Franz von Defregger, Théodore Géricault, Giovanni Grubas, Josef Lauer, Leontine von Littrow, Jacques Majorelle, Hans Makart, Johann Wilhelm Preyer, Ernst Rieck, Gabriel Schachinger, Frédéric Soulacroix oder Giuseppe Tominz u. v. m.

Giuseppe Tominz (Görz 1790–1866 Gradiscutta), Bildnis des Speditionsunternehmers Paolo Preinitsch (Rosegg 1762–1840 Triest) im Hafen von Triest, Öl auf Leinwand auf Platte, 135,5 x 94 cm. Schätzwert € 70.000 – 90.000 Giuseppe Tominz (Görz 1790–1866 Gradiscutta), Bildnis des Speditionsunternehmers Paolo Preinitsch (Rosegg 1762–1840 Triest) im Hafen von Triest, Öl auf Leinwand auf Platte, 135,5 x 94 cm. Schätzwert € 70.000 – 90.000 - Mit freundlicher Genehmigung von: dorotheumAT / Dorotheum Wien Markus Pernhart  (Untermieger 1824–1871 St. Ruprecht bei Klagenfurt), Der Großglockner, Öl auf Leinwand, 23,5 x 29 cm. Schätzwert € 30.000 – 50.000 Markus Pernhart (Untermieger 1824–1871 St. Ruprecht bei Klagenfurt), Der Großglockner, Öl auf Leinwand, 23,5 x 29 cm. Schätzwert € 30.000 – 50.000 - Mit freundlicher Genehmigung von: dorotheumAT / Dorotheum Wien
Tags: Alfred Zoff, Alte Meister, Antiquitäten, Apollonio di Giovanni di Tommaso, Bartolomeo Passerotti, Giovanni Francesco Barbieri, Giuseppe Tominz, Malerei, Markus Pernhart, Möbel

CLASSIC WEEK 3. BIS 10. NOVEMBER 2022* Live Auktion mit Live Bidding** Online-Auktion 
Möbel, Antiquitäten, Glas und Porzellan *Donnerstag, 3. November 2022, 14 UhrGemälde des 19. Jahrhunderts *Dienstag, 8. November 2022, 17 UhrAlte Meister I *Mittwoch, 9. November 2022, 17 UhrAlte Meister II **Donnerstag, 10. November 2022, 17 UhrBesichtigungab 22. Oktober 2022OrtPalais DorotheumDorotheergasse 171010 Wien
 

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