Die Hälfte der Auktion am 11. Mai entfällt auf die ungewöhnlich große Sektion Ozeanien. Eine schöne Warasei Yamskultfigur aus Papua-Neuguinea beaufsichtigte einst die Reihe von Zeremonien, die durchgeführt werden mussten, bevor die Yamswurzeln gegessen werden konnten. Sie wurde 1965 von Wayne Heathcote im Feld gesammelt (Lot 181. € 15.000– 20.000). Eine feine Santa-Cruz-Federrolle, die mit den leuchtend roten Federn des Scharlach- honigfressers bedeckt ist, wird auf 15.000–20.000 Euro geschätzt (Lot 148). Ebenfalls von den Salomonen stammt eines der Highlights der Auktion, ein großer Schutzpfosten, der die Meeresgottheit Karemanua, halb Mensch, halb Hai, beim Verschlingen seines menschlichen Bruders Kakafu darstellt. Sie wurde 1930 von Neil MacCrimmon, einem Holzhändler, der auf Malaita ein Sägewerk betrieb, gesammelt (Lot 144, € 40.000–60.000).Eine Gruppe von siebzehn Losen mit Artefakten aus Mikronesien enthält einige sehr seltene Stücke. Sie werden von dem Sohn des Sammlers und Händlers Manfred Faulhaber (1937– 2020) zum Verkauf angeboten. Obwohl sie mit ziemlicher Sicherheit aus seiner Zeit stammen, ist nicht bekannt, wann oder von wem er sie erworben hat. Eine zarte kleine Matte, die von schwangeren Frauen benutzt wurde, ist mit Federn und Spondylus-Muscheln verziert (600-800 Euro). Die Gruppe umfasst eine seltene Steinringwährung aus Yap (€ 1.000–1.500) und mehrere Halsketten, Kopfschmuck und Kämme (Schätzungen von € 600–1.500).
An der Spitze der afrikanischen Abteilung steht eine Reliquienfigur der Kota aus Gabon (Lot 73, € 20.000 – 30.000). Von den Hemba aus der Demokratischen Republik Kongo kommt eine mit € 10,000 – 15,000 bewertete 64,5 cm große Ahnenfigur (Lot 79). Hervorzuheben ist auch eine Gruppe von Objekten, die von den Erben des belgischen Sammlers Willy Van Damme stammen. Dazu gehören eine schöne Tellem-Figur mit in die Luft gehaltenen Händen und einer dick verkrusteten Oberfläche (€ 3.000–5.000) und ein Yoruba-Wahrsagetablett aus der Sammlung von Cornelis Pieter Meulendijk (1912–1979) (€ 1.000–1.500).
Ein seltenes Gefäß aus Süd-Madagaskar, das als stehende weibliche Figur geschnitzt ist, ist mit 6.000–8.000 Euro bewertet, und eine kleine Dogon-Mutterschaftsfigur, die sich früher in der Sammlung von Saul und Marsha Stanoff befand, ist auf 10.000–15.000 Euro geschätzt Lot 18).