Sie faszinieren wegen ihrer Mechanik, auch wegen ihres Designs. Die Nachfrage nach exklusiven CPO (certified pre-owned)-Armbanduhren ist seit einigen Jahren stark im Steigen. Mehr als 200 Luxus-Uhren renommierter Manufakturen können bei der Dorotheum-Auktion am 3. Dezember 2021 ersteigert werden. Davon stammen rund 100 Stück dieser edlen Zeitmesser von einem Sammler, der in mehreren Jahrzehnten Sammelleidenschaft die ausgefallensten Stücke der exquisitesten Marken angekauft hatte. Er beschreibt in seinem Interview mit dem aktuellen DOROTHEUM myART MAGAZINE seine Passion für die mechanisch-technischen Raffinessen oder Komplikationen, die auf einem so kleinen Raum wie einem Uhrwerk untergebracht werden können. Und natürlich wurde der Kauf von Uhren auch in gewisser Art als Wertanlage verstanden.Die A. Lange & Söhne Tourbillon Pour le Mérite in Platin aus der Zeit um 1995 ist das Spitzenstück der Sammlung und der Dorotheum-Auktion. Das Modell wurde zwischen 1994 und 1998 in einer Auflage von nur 150 Stück produziert, davon 50 Stück in Platin. Wegen ihrer hochkomplizierten Technik gehört diese Uhr zu den begehrtesten Modellen für Sammler, die von Lange & Söhne produziert wurden (Schätzwert € 200.000 - 300.000).
Patek Philippe – eine Schweizer Uhrenmanufaktur 1839 gegründet – lässt Sammlerherzen ebenso höher schlagen. Sie zählt zu den teuersten Uhren-Marken. Bekannt wurde das Unternehmen durch die Erfindung der Aufzugskrone, die 1861 patentiert wurde. Von da an konnte man das Uhrwerk ohne externen Schlüssel aufziehen. Aus der Zeit um 1942 stammt ein Chronograph mit Stoppfunktion mit der Referenz 130 – er gilt als klassischer Chronograph, wovon zwischen 1936 und 1964 rund 1500 Exemplare produziert wurden (Schätzwert € 40.000 – 60.000). Zum gleichen Schätzwert geht ein Modell mit der Referenz 3970 E aus der Zeit um 1994 in die Auktion.
Wegen der besonderen Form der Bandansätze wird der Patek Philippe Chronograph mit der Referenz 1579 aus der Zeit um 1950 auch „Spider Lugs“ genannt. Diese absolute Uhrenrarität wurde am 12. Dezember 1951 verkauft, sie erfreut sich bis heute, auch wegen dem verhältnismäßig großen Durchmesser von 36 mm, großer Beliebtheit (Schätzwert € 70.000 – 110.000).
Ikone der UhrengeschichteSie datiert in die 1970er Jahre, genauer gesagt ins Jahr 1977, und ist eines der gesuchtesten Uhrenmodelle: Die Jumbo, die erste Nautilus von Patek Philippe mit der Referenz 3700/1. Das Design der Sportuhr – die Lünette in abgerundeter achteckiger Form ist einem Bullauge nachempfunden - stammt von Gérald Genta. Der Designer steht für viele Entwürfe bekannter und erfolgreicher Uhrenmodelle, auch anderer exklusiver Manufakturen. Seinen Design-Stil bezeichnete er selbst als „lignes douces“ (sanfte Linien), seine Uhren sollten ans Handgelenk angepasst und angenehm zu tragen sein. 30.000 bis 50.000 beträgt die Schätzung für diese Uhrenrarität, die nur von 1976 bis 1982 produziert wurde. Die Uhr war bis 120 Meter wasserdicht und verfügt über eine für damalige Verhältnisse sehr hohe Druckfestigkeit. In der Werbung wurde sie als universell tragbar angepriesen: „Sie passt zum Taucheranzug ebenso gut wie zum Smoking“.
Die Auktion bietet noch viele bekannte Uhrenmarken, darunter IWC Schaffhausen, Rolex, Omega, Vacheron Constantin, Audemars Piguet oder eine Jaeger Le Coultre Reverso Tourbillon, die in einer limitierten Auflage von nur 500 Stück produziert wurde.