Seit rund einem Jahr ist das „Zuhausen“ (Copyright Jonathan Meese) großes Thema geworden. Viele nutzten die Situation, um das eigene Heim umzustellen oder aufzumöbeln. Gelegenheit zum Ersteigern von seltenen Sideboards, Tischen, Teppichen, Sofas oder Leuchtkörpern bietet nun die Dorotheum Design-Auktion am 10. Mai 2021.Es handelt sich um eine online-Auktion, sämtliche der rund 250 Lots werden in einer Ausstellung im Palais Dorotheum präsentiert. Der Schwerpunkt liegt bei Entwürfen aus Österreich, Deutschland und Italien, wobei sich die Zeitspanne von der Jahrhundertwende über das Mid-Century bis hin zur Gegenwart erstreckt.
Das zeitgenössische Design bietet primär Prototypen, Unikate, Klein- und Kleinstserien. Um ein Unikat handelt es sich bei einem außergewöhnlichen Licht-Objekt des österreichischen Glaskünstlers Peter Kuchler III. 45.000 bis 60.000 Euro beträgt die Schätzung für den Beleuchtungskörper mit beachtlichen 200 Zentimetern Durchmesser.
Weitere imposante Leuchten: Die seltene Eiffelturm-Bodenlampe von Jean Royère, ca. 1947, oder die Suora-Bodenlampe von Carlo Mollino, ebenfalls 1947, deren Schirm von Klosterschwester-Hauben (Suora, it. Nonne) inspiriert wurde. (€ 34.000 – 40.000, € 12.000 – 18.000).
Eine Besonderheit ist auch der Big Spiral table, entworfen von Ron Arad 1995 für die Triennale di Milano. Er stammt aus einer Gruppe von 38 Tischen in unterschiedlicher Größe und Form, die zusammengestellt eine große Spirale ergaben. Jeder dieser Tische hat eine Auflage von 38 Stück, bislang wurde jedoch nur ein kleiner Teil davon produziert (€ 24.000 – 30.000).
Ins Italien der 1960er Jahre entführt eine Konsole mit Spiegel entworfen von Ettore Sottsass (€ 35.000 – 55.000), ebenso ein seltener Divano tre posti „acqua e terra“ von Mario Ceroli (€ 10.000 – 15.000)
In die Anfänge der Designgeschichte gehen Möbel aus den 1920er Jahren. Marcel Breuer gilt als Erfinder der modernen Stahlrohrmöbel, in der Auktion vertreten durch die seltene Sitzmaschine B 25 samt Ottoman B 63, entworfen 1928/1929, ausgeführt von Thonet, Frankenberg (€ 20.000 – 30.000). Mit Josef Frank, Alfred Soulek, Otto Prutscher, Margarete Schütte-Lihotzky, Adolf Loos oder Oswald Haerdtl ist auch das frühe österreichische Design präsent.
Auffällig auch die große Auswahl an Teppichen von namhaften Entwerferinnen und Entwerfern. Entsprechend der Saison sei hier der fröhliche, von David Hockney entworfene „Swimmingpool-Teppich“ von 1988 herausgegriffen (€ 3.000 – 4.000).